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Terrorverdächtige auf Mallorca freigelassen

Der Hassprediger Tarik Ibn Ali bei einem Besuch auf Mallorca. | R.S.

| Madrid / Inca |

Drei von fünf Dschihadismus-Verdächtigen aus einem Fall auf Mallorca befinden sich wieder auf freiem Fuß, obwohl ihnen im Sommer 2017 Vorbereitungen für ein Selbstmordattentat auf dem Marktplatz von Inca vorgeworfen wurden.

Die Freilassung aus der Untersuchungshaft in Madrid wurde vom Nationalen Gerichtshof angeordnet. Für die Existenz einer Terrorzelle gebe es keine schlüssigen Beweise, hieß es zur Begründung. Zwar konnten bei der Beobachtung der Gruppe verdächtige Aktivitäten im Internet festgestellt werden, und einer der Männer soll über Messenger-Botschaften sogar mit einer Messerattacke auf Mallorca geliebäugelt haben. Dies reicht nun aber offenbar nicht für eine Anklageerhebung aus, da die Beschuldigten glaubwürdig darlegen konnten, nicht der Terrormiliz Daesh anzugehören.

In Haft bleibt lediglich ein vierter Verdächtiger aus Inca. Ihm wird die Indoktrinierung von Minderjährigen sowie die Veruntreuung von Mitteln aus einer Spendensammlung für den Bau einer Moschee vorgeworfen.

Ebenfalls in den Fall verwickelt ist der international bekannte Hassprediger Tarik Chadlioui alias "Tarik Ibn Ali", der auf Einladung der Beschuldigten häufig auf der Insel zu Gast gewesen sein soll und auf Antrag der spanischen Behörden in Birmingham festgenommen wurde. Seine Auslieferung steht noch aus. Die Verdächtigen auf Mallorca wollen ihn nicht für einen Daesh-Spendenwerber gehalten haben, sondern lediglich für einen charismatischen Imam, der ihnen bei einem Moschee-Projekt helfen sollte.

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