Auch nach dem offiziellen Baubeginn der Autobahn Llucmajor-Campos haben sich Umweltschützer fest vorgenommen, das Ausbauprojekt noch zu verhindern. Um die Erweiterung der bisher zweispurigen und besonders unfallträchtigen Landstraße tobt seit Monaten ein Streit. Befürworter des Ausbaus erhoffen sich durch die Umwandlung in eine autobahnähnliche Schnellstraße, die Unfallserie, die bereits mehrere Menschenleben gekostet hat, endlich beenden zu können. Umweltschützer befürchten Auswirkungen auf Landschaft und die Tierwelt.
„Stoppt der Inselrat das Projekt nicht, dann tun wir es”, zitieren Medien die Ausbaugegner. Noch immer könne man das Vorhaben überdenken, heißt es. Mit mehr als 350 Luftaufnahmen des Landschaftsbildes entlang der Strecke werben die Umweltschützer für einen Erhalt der Landschaft in ihrer jetzigen Form. Um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, hatte Mallorcas Inselrat im Vorfeld der Arbeiten auf ein offizielles „Spatenstich-Foto” mit Vertretern aus der Politik verzichtet. Der Streit um den Ausbau hatte vor allem die linksgrüne Partei Més vor eine Zerreißprobe gestellt. Sie stellt mit Miquel Ensenyat den Inselratspräsidenten, der das Projekt letztendlich absegnen musste. Das Bündnis selbst war aber aus einer Fusion aus Linken und Grünen hervorgegangen, die meist gegen solche Straßenbauprojekte gekämpft hatten.
(aus MM 44/2018)