Die Coronavirus-Krise hat sich auf den Balearen verschärft, die Inseln sind seit Donnerstag zudem so gut wie gar nicht mehr per Flugzeug erreichbar.
37 neue Fälle mehr am Donnerstag
Die Zahl der neuen Fälle stieg am Donnerstag innerhalb eines Tages um 37 auf 149. Ursprünglich war von sogar 57 neuen Fällen die Rede gewesen, doch das stellten die Behörden später als Fehler dar. Es handelt sich um etwa doppelt so viele neue Fälle wie am Mittwoch. Sieben Personen wurden auf Intensiv-Stationen verlegt. Es bleibt bei zwei Toten, sechs Menschen gelten inzwischen als geheilt.
Schon über 17.000 Kranke in ganz Spanien
Spanienweit stieg die Zahl der Fälle unterdessen um mehr als 3000 auf über 17.000. Es starben bislang 767 Menschen.
Der Flughafen von Mallorca wird zum Geister-Airport
Um die starke Erhöhung der Fälle einzudämmen, wurde der Flugverkehr weitestgehend eingestellt: Die Sperrung des Luftraums über den Balearen lässt denn auch den in den kühlen Monaten ohnehin weitgehend leeren Flughafen von Mallorca vollends zum Geister-Airport werden. Etwa 5000 der 6000 dort Beschäftigten seien davon betroffen, teilte die spanische Behörde für zivile Luftfahrt am Mittwoch mit. Nunmehr können lediglich einige wenige Flüge nach und von Madrid, Valencia, Barcelona und den Nachbarinseln ausgeführt werden. Abgehende Flüge finden jedoch noch statt.
Die letzten deutschen Touristen in Sóller
Am kommenden Samstag verlassen die letzten Touristen die Hotels in Sóller, damit geht die wohl kürzeste Saison der Geschichte des Orts zu Ende. Zu den verbliebenen Urlaubern zählt auch eine deutsche Familie. Im Hotel Guía in der Nähe des Bahnhofs verbringen Petra und Heinz Longwitz mit ihrem Sohn Henning und dessen Freundin Katharina die letzten Stunden auf der Insel. "Wir sind am 12. März gekommen, um den Geburtstag von Heinz zu feiern", erzählt das junge Pärchen einem Reporter der Ultima Hora. "Für meine Eltern war es der erste Aufenthalt auf der Insel."
Renitenter Biertrinker von Hauseingang abgeführt
In Palma wurden unterdessen weitere Verstöße gegen die Ausgangssperre registriert und die Personen festgenommen. Ein 31-Jähriger Spanier wurde von der Polizei dabei überrascht, wie er in einem Hauseingang ein Bier trank. Es kam zunächst zu Verwarnungen und der Aufforderung, nach Hause zu gehen. Der gleiche Mann wurde innerhalb von 24 Stunden dreimal außerhalb der Wohnung angetroffen, woraufhin er verhaftet wurde. Zwei Personen wurden am Dienstag auf einem Platz beim Padelspiel „erwischt“. Die Einrichtung wurde von den Polizeiinspektoren angezeigt. Auch eine Touristin, die im Bereich der Kathedrale entlangschlenderte und Fotos machte, muss ein Bußgeld zahlen.
Öffentlicher Nahverkehr wird eingedampft
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden seit Donnerstag deutlich weniger Busse und Bahnen auf Mallorca fahren. Außerdem wurden die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den Fahrzeugen erhöht, wie die Verkehrsbehörde der Insel mitteilte.Die Fahrgastzahlen waren seit Verhängung der Ausgangssperre drastisch zurückgegangen. Palmas Stadtbusse verzeichneten seit dem 9. März 85 Prozent weniger Passagiere, Züge büßten 82 Prozent ihrer Nutzer ein, die überregionalen Tib-Busse wurden 87 Prozent weniger genutzt.