Trotz eines Verbots haben sich viele Betreiber von Restaurants und Bars am Dienstag vor dem Sitz der Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln in Palma versammelt. Etwa 1500 Personen verlangten den sofortigen Rücktritt der Ministerpräsidentin Francina Armengol. Sie blockierten zunächst zeitweise den Uferboulevard Paseo Marítimo und bewegten sich dann Richtung Balearen-Parlament. An der Plaça d'Espanya brachten sie den Verkehr zum Erliegen.
Die Balearen-Regierung hatte die Schließung von sämtlichen Restaurants und Bars ab Mittwoch angekündigt, um die hohe Corona-Inzidenz auf der Insel wieder herunterzudrücken.
Die Kundgebung war von der Vertretung der spanischen Zentralregierung am Montag verboten worden. Als Begründung wurde die angeblich hohe Ansteckungsgefahr genannt. Die Organisatoren der Demonstration hatten lediglich etwa 300 Teilnehmer angekündigt.
Während der Demonstration zeigte sich kein Regierungs-Vertreter vor dem Consolat de Mar. Dieses war von Polizisten zuvor abgesperrt worden. Viele Demonstranten riefen "wir wollen arbeiten" oder "es reicht". Einige griffen Reporter des staatlichen Senders IB3 an und warfen ihnen Manipulation vor. Vor dem Parlament wurden auch Eier geworfen und Fackeln angezündet.
Die Schließung der Restaurants und Bars ist zunächst auf 14 Tage begrenzt, kann aber verlängert werden, wenn sich die Lage nicht bessert. Ministerpräsidentin Armengol kündigte unterdessen an, den Betreibern mit Hilfen unter die Arme zu greifen. Sie äußerte sich zum Zeitpunkt der Demonstration bei einem offiziellen Auftritt in Santanyí.
(aktualisiert um 12:59 Uhr)