Im Fall des auf Mallorca von Landsleuten zunächst krankenhausreif geschlagenen und dann gestorbenen Holländers Carlo H. zieht sich die Schlinge um acht geflohene Tatverdächtige zu. Spanische Nationalpolizisten wollen nach Medienberichten in die Niederlande fliegen, um zusammen mit dortigen Kollegen die jungen Männer ausfindig zu machen und auf die Insel zurückzuschaffen. Dies soll ein EU-Haftbefehl ermöglichen.
Die acht Personen waren von Überwachungskameras aufgenommen worden und konnten deswegen zweifelsfrei identifiziert werden, weitere allerdings bislang nicht. Ein zunächst Festgenommener 18-Jähriger wurde inzwischen wieder freigelassen.
Unterdessen wurden am Tatort an der Promenade von Arenal auf der Höhe der Balnearios 1 und 2 Blumen niedergelegt. Carlo H. und mehrere Freunde waren am 14. Juli grundlos angegriffen worden.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nach Informationen der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora um Sprösslinge aus reichen Elternhäusern. Dem Vernehmen nach engagierten sie in ihrem Heimatland und auf der Insel bekannte Anwälte.
Unterdessen wurden Details aus dem Privatleben des Opfers Carlo H. bekannt: Der 27-Jährige arbeitete in seinem Heimatort Alphen Aan den Rijn in einer Klimaanlagenfirma. Er galt als eingefleischter Fan des Fußballclubs Ajax Amsterdam.