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Das sind die Corona-Unterschiede an Weihnachten jetzt und vor einem Jahr

Abendlicher Weihnachtsrummel auf dem Borne in Palmas Zentrum. | Jaume Morey

| Mallorca |

Vor einem Jahr erlebte Mallorca ein von Einschränkungen geprägtes Weihnachtsfest mit einem Anstieg der Infektionen inmitten der dritten Welle des Coronavirus. Zwölf Monate später registrieren die Inseln eine Festtagssaison mit einer Rekordzahl positiver Fälle pro Tag sowie mit Warteschlangen, um einen PCR-Test zu machen oder um in Apotheken einen Antigentest zu kaufen. Auch ist die Sorge da, sich kurz vor Jahresende zu infizieren.

Trotz dieses Déjà-vu-Gefühls belegen die Daten über Todesfälle durch Covid-19 sowie die Zahlen zu Krankenhausaufenthalten und schwerkranken Patienten, dass die Situation heute eine ganz andere ist als vor einem Jahr. So ist die Zahl der Todesfälle durch Coronaviren im Jahresverlauf um 74 Prozent gesunken.

Jahresvergleich Weihnachten jetzt und 2020: Die Zahlen unterscheiden sich deutlich. Zwar gibt es derzeit viel mehr Infektionen als damals, aber viel weniger Krankenhauseinweisungen und sogar weniger Todesfälle. Die 14-Tage-Inzidenz lag am vergangenen Freitag bei 795 Fällen pro 100.000 Einwohner und damit deutlich über den 474 Fällen an Heiligabend vor einem Jahr.

In den Krankenhäusern und bei der Anzahl der Todesfälle ist es hingegen umgekehrt. Dank der Impfung, die es nun fast schon ein Jahr gibt, werden gegenwärtig 74 Prozent weniger Todesfälle registriert als letzte Weihnachten. Ähnlich sieht die Lage in den Kliniken der Inseln aus: Auf den Stationen liegen 11 Prozent weniger Patienten. An Heiligabend 2020, als es weniger als halb so viele positive Fälle gab wie jetzt, mussten 296 Personen im Krankenhaus behandelt werden. An Heiligabend dieses Jahres waren es 218 Patienten, knapp ein Drittel weniger. Auch die Belegung der Intensivstationen ist um 7 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Bislang waren die meisten Patienten in kritischem Gesundheitszustand ungeimpft gewesen, doch in den vergangenen Tagen mussten auch geimpfte Patienten aufgenommen werden. Diese litten jedoch zumeist auch an Vorerkrankungen. Der Leiter der Intensivstation der Universitätsklinik Son Espases in Palma, Julio Velasco, erklärte am vergangenen Donnerstag, dass diese Patienten der sogenannten sechsten Welle "jünger" seien als in den ersten Wellen der Covid-19-Pandemie auf den Inseln.

Es sind die Impfungen, die den kleinen, aber bedeutenden Unterschied ausmachen. Vor einem Jahr war das Impfen auf Mallorca noch nicht angelaufen gewesen. Es begann am 27. Dezember 2020 in den Altenheimen. Seitdem ist inzwischen 82,2 Prozent der Bevölkerung auf den Balearen vollständig geimpft, 84,7 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten. Die Impfung der dritten Auffrischungsdosis bei über 50-Jährigen sowie die Immunisierung von Kindern im Alter von 9 bis 11 Jahren schreitet ebenfalls voran. Dennoch sind die Balearen die Region mit der geringsten Anzahl an geimpften Kindern.

Dank der Fortschritte bei der Impfung konnten die Ansteckungen von besonders gefährdeten Personen, etwa in Altenheimen, auf ein Minimum reduziert werden. Die über 70-Jährigen haben derzeit mit 214 Fällen pro 100.000 Einwohner die niedrigste 14-Tage-Inzidenz auf den Inseln. In Pflegeheimen werden kaum Fälle registriert, nur 27 Fälle waren am vergangenen Donnerstag erfasst gewesen. Der negative statistische Ausschlag ist bei der jungen Bevölkerung zu finden. Hier stieg die Inzidenz bei Bürgern der Inseln zwischen 30 und 49 Jahren auf über 967 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Obgleich die Situation in den Krankenhäusern nicht allzu ernst ist, lastet der gesamte Druck derzeit auf der medizinischen Grundversorgung, die in den vergangenen Tagen mit einer Zunahme der diagnostischen Tests überlastet war. Derzeit leiden 12.718 Menschen auf den Balearen an der Krankheit, vor einem Jahr waren es lediglich 6820 gewesen. In diesem Sinne bat die Generaldirektorin des Gesundheitssystems, Juli Fuster, vor einigen Tagen die Bevölkerung um "etwas Ruhe", während auf die Ergebnisse der PCR-Tests zu warten sei, da die Zahl der durchgeführten Testungen derzeit sehr hoch sei und positive Fälle stets Priorität haben. Was die Krankenhäuser anbelangt, räumt Fuster ein, dass die Einrichtungen "unter Stress" stehen, aber bis jetzt seien keine anderweitigen Operationen oder Konsultationen ausgesetzt worden. Die Arbeit in den Kliniken werde wie geplant fortgesetzt, und das Gesundheitspersonal könne zum Teil sogar Weihnachtsurlaub nehmen, was vor einem Jahr noch sehr schwierig gewesen war.

Obwohl die Situation in den Krankenhäusern im Moment nicht besorgniserregend ist, erwarten die Gesundheitsbehörden, dass die Zahl der Infektionen aufgrund der Zunahme der gesellschaftlichen Zusammenkünfte während der Festtage steigen wird. Demnach wird der Höhepunkt der Infektionen wahrscheinlich Mitte Januar erreicht sein. Um einen weiteren Anstieg zu verhindern, hat die Regierung beschlossen, die Pflicht zum Vorzeigen des Covid-Zertifikats auf alle Bars, Restaurants und Cafés auszuweiten, unabhängig von der Kapazität der Lokale. Die Vorzeigepflicht gilt auch in Kinos, Zirkussen, im Nachtleben, in Fitnessstudios und Tanzschulen.

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