Im Luxus-Yachthafen von Port Adriano im Südwesten von Mallorca hat ein ukrainischer Seemann versucht, die Luxusyacht seines russischen Chefs zu versenken. Das sieben Millionen Euro teure Gefährt namens "Lady Anastasia" sank am Samstag fast auf den Hafenboden. Das Wasser konnte aber später größtenteils wieder abgepumpt werden, es entstanden dennoch sehr hohe Schäden.
Beamte der Guardia Civil nahmen den Mann fest, der seit zehn Jahren auf dem Schiff arbeitete. Der 55-Jährige sagte dem zuständigen Richter in Palma, dass er die Tat nicht bereue, weil sein Chef ein Waffenhändler sei.
Der Mann hatte im Maschinenraum ein Ventil geöffnet. Er informierte drei Besatzungsmitglieder darüber und riet ihnen, das Schiff zu verlassen. Diese – es handelt sich ebenfalls um Ukrainer – versuchten, den Wassereinbruch zu stoppen.
Die "Lady Anastasia" ist 45 Meter lang und sehr luxuriös eingerichtet.
Der Besitzer der Yacht soll der russische Waffenunternehmer Alexander Mikheev sein. Laut dem Mann, der den Anschlag auf das Schiff verübt hatte, fungiert dieser als Vorstandsvorsitzender von Rosoboronexport, einem seit 22 Jahren existierenden Konzern. Er gilt als Vertrauensmann des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Mikheev exportierte nach Angaben seines Unternehmens Waffen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar in 122 Länder auf der Welt. Der Umsatz im Ausland der Waffenfirma beträgt demzufolge 13 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Ein großes Projekt von Mikheev ist offenbar eine Fabrik für Kalaschnikow-Waffen in Venezuela. Dieses Land gehört zum russischen Einflussbereich, hat die Invasion in der Ukraine nicht verurteilt und wird von dem Diktator Nicolás Maduro regiert.