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Mallorcas Frühlingsrummel "Fira del Ram" nur noch wenige Tage

Das Riesenrad ist auch in diesem Jahr der zentrale Punkt des Jahrmarkts. Ganz oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Inselhauptstadt.

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Sie ist ein Symbol. Ein farbenfrohes, wild blinkendes und lautes Zeichen dafür, dass das Leben der meisten Menschen auf Mallorca wieder eine normalere Gangart angenommen hat. Unterhalb des majestätischen Riesenrades, das wie jedes Jahr das Aushängeschild der Fira del Ram ist, steht eine Familie, deren zwei Kinder 2019, als die Kirmes zum vorerst letzten Mal stattfinden konnte, noch zu jung für einen Ausflug zu den 160 Attraktionen waren.

Heute scheinen die Geschwister bei ihrem vermeintlich ersten Rummel-Besuch regelrecht überfordert mit dem, was da auf sie einströmt. Der für jede Kindernase hypnotisierende Duft von gebrannten Mandeln, kandierten Äpfeln und, ganz wichtig, von rosaroter Zuckerwatte lässt den Jungen sich im Mantelärmel seines Vaters festkrallen, bei dem Versuch, ihn unter Aufbringung aller kindlichen Kräfte in Richtung der Leckereien zu ziehen. Seine Schwester tippelt derweil mit den Beinen hin und her, klatscht aufgeregt in die Hände, schnappt sich wiederum Mamas Arm, um selbige kräftig in Richtung des nächsten bunten, lauten und sich wild in alle Richtungen drehenden Fahrgeschäftes zu ziehen.

Nach zwei Jahren sozialer Distanz und in Teilen unfreiwilliger Isolation vom Leben scheint nicht nur diese Familie hin und wieder überfordert zu sein mit der Masse an Sinneseindrücken. Es wirkt so, als hätte der aktuelle Corona-Kurs der spanischen Regierung bei vielen Inselbewohnern die Angst in eine Art Vorsicht verwandelt. Eltern halten in einer Warteschlange an einem Fahrgeschäft Abstand zu den Eltern vor ihnen in der Reihe. Die Kinder der beiden sich scheinbar unbekannten Familien naschen derweil an der Zuckerwatte des jeweils anderen, um die Wartezeit zu überbrücken. Während das eine Kind keine Maske trägt, schiebt das andere den blauen Stoff immer wieder hoch und runter, um sich einen dicken roten Fetzen der Süßigkeit in den Mund zu schieben.

Wer eine Maske tragen will, der tut das. Wer sich sicher genug fühlt, der nicht. Von einer Maskenpflicht ist nichts zu spüren. Es stehen überall Gel-Spender mit Desinfektionsmittel bereit. Und in regelmäßigen Abständen verstummt die Musik sowie der Großteil der Geräusche, währenddessen aus den Lautsprechern die Durchsage kommt, die den meisten schon von den Flughäfen her geläufig ist. „Liebe Gäste, bitte halten Sie Abstand, desinfizieren Sie sich die Hände ...” und so weiter.

Allgemein leuchten die meisten Augen, in die der MM-Redakteur an diesem Montagabend blickt. Auch den Schaustellern ist deutlich anzusehen, dass sie sich freuen, endlich wieder ihrer Arbeit nachgehen zu können. Es hat den Anschein, als würde die spanische Version von: „Dabei sein, gleich geht’s richtig los. Hier nochmal zusteigen, bitte. Eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt”, mit deutlich mehr Enthusiasmus ins Mikrofon gebrüllt wird, als das noch 2019 der Fall war.

Die "Fira del Ram" dauert noch bis zum 24. April.

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