Auf Mallorca ist erneut eine deutsche Urlauberfamilie Opfer eines Ferienhaus-Betrugs geworden – und möchte jetzt andere Touristen vor der Masche des offenbar fiktiven Finca-Portals warnen ...
Was war passiert? "Im Mai habe ich für mich, meine Lebenspartnerin, die drei Kinder und unseren Hund ein schönes Anwesen in der Siedlung Sol de Mallorca (Calvià) gebucht", erklärt der Familienvater im Telefonat mit dem Mallorca Magazin. Die schmucke Villa sollte sich an der Südwestküste befinden und schlug mit knapp 400 Euro pro Nacht zu Buche – macht bei einer Aufenthaltszeit von einer Woche also 2800 Euro.
Zwar wunderte den Deutschen, dass ein derart luxuriöses Anwesen für vergleichsweise "wenig" Geld zu haben ist, allerdings hatte er zuvor gesehen, dass das Haus bei einem Immobilienbüro zum Verkauf angeboten wird. "Ich war mir deshalb sicher, dass die Besitzer vor dem Verkauf einfach noch ein bisschen Geld mit der Ferienvermietung machen und habe mir nichts weiter dabei gedacht", so der Vater.
Vermutlich hatten die Betreiber des Fake-Portals einfach die Bilder der Anzeige des Immobilienbüros geklaut. "Das kommt leider immer wieder vor", bestätigt eine Maklerin auf MM-Nachfrage. Der gesamte Mietpreis wurde im Vorfeld überwiesen. Die Kommunikation zu dem Portal www.bookingmallorca-villas.com fand überwiegend per E-Mail statt. "Einmal wurden wir sogar von einer freundlichen Person angerufen, die uns über die Modalitäten der Vermietung aufklärte."
Auf Mallorca angekommen, ging es für die Familie in die Innenstadt von Palma. "Dort sollten wir – wie abgemacht – die Schlüssel zu unserem Ferienhaus bekommen." Als ich an der Adresse ankam und plötzlich in einem schäbigen Apartmentkomplex stand, merkte ich, dass etwas nicht stimmt", so der Vater. Und tatsächlich: Weder befand sich an dem Ort nahe der Olivar-Markthalle die Immobilienagentur, noch war irgendjemand von dem Portal zu erreichen. "Seither ist bei der Kontaktrufnummer dauerbesetzt." Auch ein Versuch von MM, einen Vertreter des Portals zu erreichen, schlug deshalb fehl.
Die deutsche Familie musste schnell eine Notlösung finden und quartierte sich in einem anderen Ferienhaus im Inselnorden ein. "Zum Glück haben wir Bekannte auf Mallorca, von deren Haus aus wir alles organisieren konnten." Das Geld aber – da ist sich der Familienvater sicher – ist verloren. "Ich habe keine Hoffnungen, die knapp 3000 Euro jemals wiederzusehen. Ihm ist jetzt vor allem wichtig, andere Urlauber vor Buchungen über das Portal zu warnen.
Tatsächlich gibt es im Internet zahlreiche weitere Beschwerden über die Website. Auch darin ist immer wieder von "Betrug" zu lesen. Eine andere Betroffene aus Dänemark schreibt: "Das ist ein Fake, ich habe 5000 Euro verloren." Auch User aus dem Vereinigten Königreich sprechen von verloren Anzahlungen. Erst Anfang des Monats war eine deutsche Urlauberfamilie mit einer ähnlichen Masche hereingelegt worden.