Der Stadtrat von Palma erwägt, die Kutschpferde künftig durch eine elektrische Alternative zu ersetzen. Tierschützern sind die Droschken, die von den Tieren gezogen werden müssen, schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Die Fahrer der Kutschen führen hingegen jeweils an, mit der Beförderung von Urlaubern durch die Altstadt von Palma ihr Auskommen zu verdienen.
Im Rathaus ging nun von der oppositionellen liberalen Partei Ciudadanos der Vorschlag ein, die Pferdekutschen "ohne Abbau von Arbeitsplätzen" auf elektrische Systeme umzustellen und für das Vorhaben "Kreditlinien für diesen Übergang" einzurichten. Mit ihrer Initiative rennen die Ciudadanos bei der linken Regierungskoalition scheinbar offene Türen ein.
"Es ist ein interessanter Vorschlag. Die tierische Zugkraft muss aufhören, der Antrieb der Kutschen zu sein", sagte der städtische Dezernent für nachhaltige Mobilität, Francesc Dalmau. Das Ratsmitglied betonte, die Kutscher und Pferdehalter seien sich des Wandels der Akzeptanz und der wachsenden Sensibilisierung in Sachen Tierschutz sehr bewusst. „Deshalb werden wir mit Gesetzesänderungen diese Situation ändern. Auch wenn es sich bei den Pferdekutschen um eine Tradition handelt, kann diese nicht aufrechterhalten werden. Sie muss durch eine politische Einigung umgestaltet werden."
Ein genaues Datum für die Umstellung konnte Dalmau nicht nennen. Er wies jedoch darauf hin, dass bereits Maßnahmen ergriffen worden seien, um das Wohlergehen der Pferde zu gewährleisten, etwa durch „die Einschränkung der Aktivität bei Hitzewellen“.
Der Sprecher der rechtspopulistischen Vox, Fulgencio Coll, betonte seinerseits, dass des Vorschlag "eine Lösung sein könnte, aber wenn wir an die Wurzel gehen, wird die Kutscherzunft mit dem Pferd identifiziert, wie es auch in Berlin oder Andalusien der Fall ist". Coll schlug vor, die Stadtverwaltung von Palma sollte einen Ort fördern, an dem die Pferde die beste Behandlung für ihre Erholung erhielten, „mit einem Schwimmbad und der besten Pflege für die Tiere".