Eine Familie auf Mallorca fordert von der Notrufzentrale 112 ein Schmerzensgeld in Höhe von100.000 Euro. Die Eltern eines jugendlichen Sohnes aus Inca behaupten, ein Mitarbeiter habe den Anruf des jungen Mannes nicht ernst genommen, obwohl dieser über starke Atemnot klagte.
Hintergrund: Der Fall geht auf das Jahr 2018 zurück. Der damals 15-Jährige habe sich auf der Straße plötzlich unwohl gefühlt und die Notrufnummer verständigt. Er klagte über Atemnot und das Gefühl, zu ersticken. Er habe sich gemeldet mit den Worten: "Ich habe einen allergischen Schock". Statt zu helfen, habe der Mitarbeiter der Notrufnummer einen Knopf mit einer automatischen Ansage für den Fall eines Scherzanrufs gedrückt. Ein zweiter Anruf des jungen Mannes sei gänzlich unbeantwortet geblieben. Letztlich leistete ein vorbeifahrender Autofahrer erste Hilfe und verständigte die Ambulanz.
Fünf Tage lag der Jugendliche anschließend auf der Intensivstation der Uniklinik Son Espases in Palma. Dort stellte sich heraus, dass seine Atemnot nicht auf eine Allergie, sondern auf einen Pneumothorax, also eine lebensgefährliche Ansammlung von Luft im Lungenraum zurückzuführen war. Bis heute, so die Eltern, leide er unter Spätfolgen des Zusammenbruchs.