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Ratgeberkolumne: Wie sich Mallorcas Farben auf unser Wohlbefinden auswirken

Wer Türkis sieht, kommt sofort ins Träumen. | Ultima Hora

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Der folgende Text ist der MM-Kolumne "Unter vier Augen" von Talia Christa Oberbacher entnommen. Die Autorin ist Hypnose-Therapeutin und Coach in der Palma Clinic auf Mallorca.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie viele Songtitel sich irgendwie um Farben drehen? Da wären beispielsweise Lady in Red von Chris de Burgh, Blue Eyes von Elton John, Paint It Black von den Stones, natürlich Purple Rain von Prince, Yellow Submarine von den legendären Beatles und nicht zu vergessen Nights In White Satin von The Moody Blues. Wobei man natürlich darüber reden könnte, dass Schwarz und Weiß keine Farben sind. Aber das ist ein anderes Thema. Auch Vicky Leandros, die Unverwüstliche, die übrigens in diesen Tagen 70 Jahre alt wird, wusste um die Kraft der Farben, als sie das titelgebende Lied 1969 veröffentlichte. Unglaublich, wie die Zeit vergeht, oder?

Auch in der Literatur spielen Farben eine sehr wichtige Rolle. So berichtet Rudolf Herzog 1909 in seinem historischen Roman Hanseaten: „Westwärts flammte der Himmel blutrot und warf purpurne Teppichfetzen über das schillernde Eis. Und je weiter und länger sie fuhren, desto seltsamer wandelten sich die Farben, zogen breite, violette Bordüren in das Rot, spannen smaragdgrüne Fäden ein und tiefblaue Muster von der Leuchtkraft des Ultramarins, und mischten sich jäh, um als ein heißes Gelb den Horizont zu überziehen, als hätte plötzlich der Himmel Ägyptens mit dem Himmel des Nordens getauscht.” Es braucht nicht viel Phantasie, um sich bei dieser Darstellung ein genaues Bild von diesen Eindrücken machen zu können, das Farbspiel vor Augen zu haben. In der Kinderliteratur finden wir unter anderem „Die rote Zora“, die mit ihrer leuchtend roten Haarpracht beeindruckt und was wäre wohl der „Rosarote Panther” in Schwarzweiß?

In regelmäßigen Abständen tickert durch die Medien, dass auch in der Ernährung Farben eine wichtige Rolle spielen. Dazu berichtet die Deutsche Welle: „Erdbeeren müssen rot sein, Ananas und Bananen gelb. Dies signalisiert uns, dass sie reif sind und dass wir sie ohne Bedenken essen können. „Das hat mit den biologischen Funktionen der Farbe zu tun. Farben sind Ratgeber für unsere Gesundheit”, sagt der Medienwissenschaftler und Wahrnehmungspsychologe Axel Buether. ‚Farben lassen uns schon aus weiter Ferne wissen, ob Früchte reif sind und ob sie schon ihren größten Nährwert erreicht haben’, sagt Buether.” Und weiter heißt es: „Farben steuern unseren Stoffwechsel, und der wiederum ist wichtig für unser körperliches Wohlbefinden. Farben können selbst unseren Blutdruck beeinflussen, unseren Appetit steigern oder auch nicht. Hat unsere Nahrung ungewohnte Farben, dann kann uns beim bloßen Anblick sogar schlecht werden.” Das kann ich bestätigen. Blaue Erdbeeren oder schwarze Bananen würden mich zumindest eher abschrecken, als zum zugreifen zu animieren.

Welche Wirkung haben Farben also auf uns und unseren Organismus? Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) lässt dazu auf ihrer Webseite wiederum Prof. Dr. Axel Buether zu Wort kommen und dieser erklärt: „Farben teilen uns etwas mit, sie ziehen uns an oder stoßen uns ab, sie beruhigen oder warnen uns. Wir brauchen sie zum Überleben.” Und weiter: „Auch die Gefühle verändern sich mit den Farben. Und weil Gefühle die stärkste Antriebskraft eines Menschen sind, haben Farben die Macht, sein Denken und Handeln zu prägen.” Er führt aus: „Wir nehmen Farben nicht nur optisch wahr. Über lichtempfindliche Hautsensoren nimmt der Körper sie auch direkt auf – und reagiert auf sie. So greifen Farben, vom klaren Denken weitgehend unkontrolliert, massiv in biochemische und biophysikalische Prozesse des menschlichen Körpers ein, beeinflussen Herzschlag, Puls sowie Atemfrequenz und erhöhen oder senken den Blutdruck.” Auszugsweise hier die Wirkung einiger von Prof. Buether beschriebenen Farben: „Orange führt zu einer Ausschüttung des Belohnungshormons Dopamin im Gehirn – Motivation und Lebensfreude steigen. Rot wird als warm empfunden. Weil die Farbe aber ebenso Gefahr signalisiert, steigert Rot auch die Aufmerksamkeit für Details. Blau wirkt sich in zweierlei Hinsicht aus. Die physiologische Wirkung ist Ruhe. Psychologisch gesehen wird blau am besten mit Zufriedenheit umschrieben. In diesem spannungslos harmonischen Zustand wird die Kreativität angeregt und die Leistungsfähigkeit gesteigert. Die Farbe Grün steht für Wachstum und Entfaltung. Grün motiviert zu dem, was man gerade tut. Gelb hingegen, stärkt gleichermaßen das Selbstvertrauen wie auch die Risikofreude. Studien aus der Experimentalpsychologie zeigen zudem, dass Gelb Ängste hemmt und wohlige Gefühle erzeugt.”

Wie können wir nun die Wirkung der Farben nutzen? Zum einen natürlich über die Nahrung. Vielleicht versuchen Sie einmal, Ihren Speiseplan „farblich” zusammenzustellen. Im jetzt bevorstehenden Herbst könnte es beispielsweise gut sein, orange Lebensmittel zu wählen. Eine leuchtend orange Kürbis-Karotten-Suppe ist, wie oben aufgeführt, nicht nur gesund, sondern kann auch unserer Seele Freude machen. Und wer dann noch zum Dessert eine Mango-Orangencreme verspeist, hat wohl ziemlich viel richtig gemacht. Oder lassen Sie sich im Gemüsehandel doch mal von Ihrer Lust auf Farben leiten. Vielleich legen Sie einen „grünen Tag” ein, mit einem Smoothie aus Gemüse und einem leckeren grünen Salat aus Spinat und feinen Kräutern. Auch grüne Äpfel und Birnen können den Tag begleiten. Und wenn Ihnen ein bisschen Wärme oder gar Feuer fehlt, greifen Sie zurück auf rote Lebensmittel. Erdbeeren und Chili, Granatäpfel, Tomaten und Paprika warten nur darauf, zu einem wohltuenden Menüzusammengeführt zu werden.

Und dann gibt es ja noch die Variante, Ihre Kleidung entsprechend zusammenzustellen. Wie fühlen Sie sich gerade, welche Farbe tut Ihnen heute gut? Brauchen Sie etwas Antrieb und Motivation, greifen Sie auf leuchtende Orange- und Rottöne zurück. Wünschen Sie sich eher etwas Abkühlung und Entspannung? Dann wären alle Farben aus der Familie der Blautöne das Richtige für Sie. Lassen Sie sich doch bei der nächsten Shopping-Tour auch hier einmal von dem inspirieren, was Ihren Augen guttut. Mit Orange, Fuchsia und Dunkelblau sind Sie in der kommenden Herbst-Saison modisch auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Talia Christa Oberbacher ist Hypnose-Therapeutin und Coach in der Palma Clinic.
E-Mail: coaching@palma-clinic.com

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