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Sonnenenergie auf Mallorca: Landwirte kritisieren Großprojekte

Immer mehr Photovoltaikparks sollen auf Mallorca entstehen. | Archiv

| Mallorca |

Landwirtschafts- und Umweltorganisationen auf Mallorca haben eine einstimmige Petition an die Balearen-Regierung gerichtet, um die Lawine von Anträgen zur Errichtung großer Fotovoltaikparks auf ländlichen Flächen zu stoppen, die derzeit auf der Insel in Bearbeitung sind. Die Organisationen weisen darauf hin, dass es derzeit allein auf Mallorca 60 Projekte gibt, von denen zehn rund 3,5 Quadratkilometer land- und forstwirtschaftliche Fläche beanspruchen würden.

Die Umweltgruppen Amics de la Terra, GOB, Societat Espanyola d'Agricultura Ecològica, Extinction Rebelion, Fridays for Future und Terraferida sowie die Gruppe für ökologische Landwirtschaft und Viehzucht auf Mallorca, APAEMA, kritisieren, dass die Ausbreitung von Fotovoltaikprojekten auf dem Lande die ohnehin schon heikle Situation der landwirtschaftlichen Tätigkeit zusätzlich verschlechterte. Aufgrund der derzeitigen Lage sehen sich viele Landwirte gezwungen ihre Grundstücke zu verpachten. Deshalb fordern die Landwirte im Rahmen der Petition mithilfe eines Territorialplans die für die Fotovoltaikparks geplante Fläche genauer festzulegen. Der Bau der Parks soll mit europäischen und staatlichen Subventionen gefördert werden.

Außerdem fordern sie ein sofortiges Moratorium für neue Solaranlagen auf ländlichen Flächen. "In den letzten Wochen haben wir gesehen, wie symbolträchtige Anwesen auf der ganzen Insel ihre landwirtschaftliche Nutzung durch die Installation von Fotovoltaikprojekten ersetzen werden. Dazu gehören Mainou in Consell (52 Hektar Solarpaneele), Son Danús in Santanyí (20 Hektar) und Son Serra in Palma sowie Projekte von mehr als 4 Hektar in Marratxí, Muro, Santanyí und Llucmajor. "Die Umstellung der Flächennutzung von der Landwirtschaft auf die Industrie erfolgt ohne jegliche territoriale oder wirtschaftliche Planung und ohne strenge Messung der Umweltauswirkungen", so Ökologen und Landwirte gegenüber der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora.

Gescheitertes Projekt in Inca und Selva

Das Projekt zum Bau eines 52 Hektar großen Fotovoltaikparks auf Grundstücken in Inca und Selva ist unterdessen nicht genehmigt worden. Grund dafür ist, dass die Frist für den Erhalt des Umweltverträglichkeitsdokuments (DIA) des Ministeriums für den ökologischen Wandel nicht eingehalten wurde. Der Solarpark Fenix Energy auf dem Grundstück Son Vivot wurde von den Stadtverwaltungen von Inca und Selva sowie vom Consell de Mallorca zunächst befürwortet. Das Projekt umfasste 74 520 Solarpaneele, neun Umspannwerke, ein Batteriespeichersystem und ein Kontrollgebäude.

In den vergangenen Wochen hagelte es immer wieder Kritik, dass Installation von Solarparks auch die Ästhetik einiger Bilderbuchdörfer wie zum Beispiel Deià oder Valldemossa verschandeln. Der zuständige balearische Energieminister Juan Pedro Yllanes bekräftigt die Entschlossenheit der Balearen-Regierung, die Installation von Fotovoltaikparks zum Selbstverbrauch weiter voranzutreiben. "Die Ästhetik kann kein Argument dafür sein, den Wandel zu erschweren", so Yllanes.

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