Am Dienstagabend ist es in verschiedenen Teilen der Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca zu gewalttätigen Zwischenfällen und Konflikten zwischen zwei verschiedenen Jugend-Gangs gekommen. Dabei mussten 20 Polizeibeamte bei vier schweren Auseinandersetzungen der Banden einschreiten, die untereinander um die Kontrolle über mehrere Stadtteile kämpfen. Die Guardia Civil konnte bei dem Einsatz mehrere Mitglieder der Banden identifizieren – es handelt sich einerseits um eine Gruppierung namens "BPL" und andererseits um die Besetzer einer ehemaligen Bankfiliale im Stadtteil El Forti, die als "El Caserío 24/7" bekannt sind.
Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtete, soll der Polizeieinsatz ziemlich spektakulär verlaufen sein. Die Beamten seien sogar von den Jugendlichen eingekesselt worden und mussten Verstärkung anfordern. Deshalb sei auch der Einsatz von Gewalt bei der Überwältigung der Jugendlichen unabdingbar gewesen.
Die Mehrzahl der Jugendlichen kommen aus der Dominikanischen Republik, Kolumbien, Ecuador und Brasilien und besitzt Klingenwaffen. Jede Bande besteht aus 25 bis 30 Mitgliedern. Die beiden Gangs, also "BPL" und "El Caserío 24/7", hätten darüber hinaus auch Baseballschläger, Messer und Macheten in Abfallbehältern und unter Bänken versteckt, um diese bei den Kämpfen um die "zu erobernden Zonen", in diesem Fall an der Plaza Alexander Fleming, schnell in Gebrauch zu nehmen. In den sozialen Netzwerken kursierten zudem auch Videos, in denen die Ex-Okupas von Schusswaffen Gebrauch machten. Gegen 21.15 Uhr sollen am Dienstag an der Plaza Serralta sogar Passanten mit Messern und Macheten von südamerikanischen Jugendlichen bedroht worden sein. Zu derselben Zeit hätten an der Plaza Alexander Fleming drei Gang-Mitglieder einen Mann angegriffen.