Lukas Kwasniok, Trainer des Fußballzweitligisten SC Paderborn, will nach den gegen ihn auf Mallorca erhobenen Vorwürfen sexueller Nötigung in seiner Funktion als Coach pausieren. Der Verein gab diesbezüglich ein Statement auf seiner Homepage ab. "Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse hat Chef-Trainer Lukas Kwasniok den SC Paderborn 07 in einem Austausch mit den Gremien des SC Paderborn 07 unter unter Führung von Präsident Thomas Sagel gebeten, seine Aufgaben im Finale der Zweitliga-Saison 2022/2023 auf andere Schultern zu verteilen. Kwasniok möchte die Zeit nutzen, um die Ereignisse gemeinsam mit der Familie zu verarbeiten."
Das Engagement als Trainer des 41-Jährigen soll jedoch nach wie vor bestehen bleiben. "Der SC Paderborn 07 kommt dem Wunsch von Chef-Trainer Lukas Kwasniok gerne nach, die erfolgreiche Zusammenarbeit in der vertraglich vereinbarten Form fortzusetzen." Bei den Ostwestfalen hat der Coach einen Vertrag bis 2025.
Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtete, wurde Kwasniok am Montag wegen eines mutmaßlichen Sexualdelikts in Cala Rajada festgenommen. Dem Bericht zufolge haben sich Hotel-Angestellte bei der Lokalpolizei in dem Urlaubsort gemeldet, nachdem sich eine 25-jährige Frau an der Rezeption beschwert hatte. Diese behauptete, auf ihrem Zimmer von dem Beschuldigten sexuell genötigt worden zu sein, woraufhin es zur Festnahme des Fußball-Trainers kam. Kwasniok wurde nach seiner Aussage wieder auf freien Fuß gesetzt und reiste zurück nach Deutschland
Seine spanische Rechtsanwältin, María Barbancho, gab am Donnerstag in einer Presserklärung, bekannt, dass "Herr Kwasniok gestern Abend (Mittwoch) ohne Auflagen von der Ermittlungsrichterin aus der Haft als freier Mann entlassen wurde." Die Ermittlungen der spanischen Justiz zu dem Fall sind noch nicht abgeschlossen.
Der Pressesprecher des Vereins, Matthias Hack, sagte am Freitag gegenüber MM, dass es derzeit keine weitere inhaltliche Stellungnahme zu dem Fall gebe. Präsident Thomas Sagel äußerte der Nachrichtenagentur dpa gegenüber: "Selbstverständlich haben alle Beteiligten den Wunsch, dass sich die Ereignisse schnellstmöglich aufklären. Für uns gilt auch nach dem Austausch mit Lukas Kwasniok weiterhin die Unschuldsvermutung."