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Darum beißen Fische immer häufiger Badegäste an Mallorcas Stränden

Meeresbiologen vermuten Klimawandel hinter aggressiver werdendem Verhalten von Jungfischen gegenüber Badegästen

Ein Schwarm ausgewachsener Brandbrassen im Mittelmeer. Beißen tun nur ganz junge, wenige Zentimeter große Exemplare. | Ozeana

| Mallorca |

Manchmal ist es nur ein kleiner Stich, ähnlich wie ein Mini-Stromschlag. In anderen Fällen spürt man dagegen einen richtigen Schmerz, meist im Fuß- und Beinbereich. Dann hat ein Fisch richtig zugebissen. So wie vor kurzem an der Playa Es Trenc, wo mehrere Urlauber nach einem Fischangriff blutige Wunden davontrugen. Rettungsschwimmer, die für die Erstversorgung verletzter Strandgäste verantwortlich sind, erklären, dass die Zahl dieser Vorfälle von Sommer zu Sommer steigt. Doch was steckt genau hinter diesem Phänomen?

„Berichte von Strandgästen, die an der spanischen Mittelmeerküste von Fischen gebissen werden, sind in den vergangenen Jahren immer wieder in der Presse aufgetaucht“, sagt Silvia García, Meeresbiologin der internationalen Umweltschutzorganisation Ozeana. Meistens passiere das im Hochsommer, wenn die Fische wegen der höheren Temperaturen nicht ausreichend Nahrung im Wasser finden und alles anknabbern würden, was halbwegs nach Essbarem aussehe. Menschliche Hornhaut an Füßen oder vertrocknete Hautabschürfungen an den Beinen seien dann sehr beliebt.

„In den aller seltensten Fällen handelt es sich um ausgewachsene Exemplare, in der Regel sind es wenige Tage oder Wochen alte Jungfische, die so klein und noch transparent sind, das man sie im Wasser kaum ausmachen kann“, erklärt García. Allerdings: Umso größer sie werden, desto schmerzhafter ihre Bisse. „Zu den bissigen Fischarten im Mittelmeer zählen Geissbrassen und Brandbrassen, allerdings beißen die Menschen nur aus Unwissenheit im Babyalter, ausgewachsene Exemplare halten sich vom Menschen fern“, sagt die Meeresbiologin.

Eine Studie über das scheinbar aggressive Verhalten von Jungfischen gegenüber Menschen an Stränden gibt es übrigens nicht. Tatsache ist aber, dass die Fälle von Fischbissen an den Playas häufiger werden, und auch ihre Intensität zunimmt. „Wir vermuten, dass der mit dem Klimawandel einhergehende Anstieg der Meerestemperatur zu solchen Verhaltensänderungen führt. Allerdings müsste diese Theorie mit Forschungsarbeiten bestätigt werden“, sagt García. Bis dahin heißt es für Badegäste wie Fische an Mallorcas Stränden: Zähne zusammenbeißen.

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