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Die große Bilanz: Was der Ausnahmesturm auf Mallorca anrichtete und wie die Lage jetzt aussieht

Zahlreiche Sturmschäden beschäftigen die Einsatzkräfte noch immer

Ein Gebäude am Hafen von Palma de Mallorca wurde bei den Unwettern am Sonntag zerstört, dabei sind sechs Kreuzfahrttouristen leicht verletzt worden. | R.S.

| Mallorca |

Fast den ganzen Sonntag hat es auf Mallorca stellenweise heftige Unwetter gegeben. Orkanartige Windböen, Starkregen und Gewitter entluden sich auf der gesamten Insel. Am Morgen danach scheint die Sonne vielerorts schon wieder, als wäre nichts gewesen. Doch am Sonntag ist die ganze Insel in Alarmbereitschaft gewesen. Die schnellste Windböe wurde am Leuchtturm von Capdepera mit 122 Kilometern pro Stunde gemessen. 120 km/h waren es im Tramuntana-Gebirge und 102 in Palma. Dazu kamen teilweise über hundert Liter pro Stunde an Regen herunter. Am Montagmorgen sind die Einsatzkräfte noch immer damit beschäftigt, umstürzte und abgebrochene Bäume und Palmen aus dem Weg und von den Straßen zu räumen.

Teilweise sind an vielen Orten Mallorcas Straßen gesperrt, weil Strommasten, Laternen und Straßenschilder umgeknickt waren, oder Mobiliar der Restaurant-Terrassen durch die Gegend geschleudert wurde oder im Wasser getrieben ist. Dabei haben auch viele Autos Schaden getragen. In einigen Orten verwandelten sich Straßen in Sturzbäche, wie zum Beispiel in Inca und Cala Rajada. Auf Videos ist zu sehen, wie Menschen bis zu den Knien im Wasser stehen und sich durch die Gassen kämpfen. Bis 20.30 Uhr am Sonntagabend gingen über 112 insgesamt 366 Notrufe auf den Balearen ein, davon 332 von Mallorca.

In der Gemeinde Calvià wurde eine schwangere Frau durch ein herumfliegendes Schild verletzt und zehn Kanufahrer gerieten in Not. Sie konnten vor den Illes Malgrats vor Santa Ponça gerettet werden. In Palma drohte ein Malergerüst vom 14. Stockwerk eines Wohnhauses zu stürzen. In Felanitx erlitt die Fassade der Stierkampfarena schwere Sachschäden. Auch an den Häfen Mallorcas kam es zu Unfällen: In der Inselhauptstadt rissen die Windböen das Kreuzfahrtschiff "Britannia" von der Leine. Dabei stieß der Kreuzer mit einem Öltanker zusammen. Dabei wurde niemand verletzt. Allerdings verletzten sich sechs Kreuzfahrtpassagiere leicht, weil in einer Wartehalle im Hafen Glasscheiben zersplitterten. Sie wurden in einem nahegelegenen Gesundheitszentrum versorgt.

An dem bei Urlaubern sehr beliebten Strand von Illetes unweit von Palma wurden zwei Kinder auf einer Luftmatratze vom Wind weggeweht. Sie konnten sich auf einen Felsen retten und wurden dort aufgegriffen. Die Bilanz am Montagmorgen zeigt, dass es keine Toten oder Schwerverletzten auf Mallorca und auch den anderen Baleareninseln gegeben hat. Dennoch wird es noch einige Tage dauern, bis alle Schäden des Unwetters beseitigt sein werden. Für Montag und Dienstag gilt vom staatlichen Wetterdienst AEMET die Wetterwarnstufe Gelb für alle Küstenbereiche außer dem Südosten. Weiterhin können Windböen mit bis zu 65 km/h für vier Meter hohe Wellen sorgen. Ansonsten bleibt es insgesamt freundlich, mit ein paar Wolken und bis zu 29 Grad sind möglich.

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