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Deutsche Segler vor Mallorca verschollen: Warum fuhren Jan und Gustav raus aufs Meer?

Mittlerweile gibt es Details über die Identität der beiden Vermissten. Bei dem Vater soll es sich um einen ehemaligen Basketballprofi handeln.

Auf diesem Segelboot, der "Majan Angin", waren Jan B. (kl. Foto) und sein Sohn unterwegs. | S. M.

| Cala Millor, Mallorca |

Es ist diese eine Frage, die die Menschen auf Mallorca und der Nachbarinsel Menorca dieser Tage umtreibt: Warum nur fuhren Jan B. (53) und sein Sohn Gustav B. (19) trotz der vom spanischen Wetteramt Aemet verhängten Unwetterwarnung raus aufs Meer? Es ist eine Frage, die im schlimmsten Fall für immer unbeantwortet bleibt. Denn von den beiden Deutschen fehlt seit vergangenem Sonntag jede Spur. Jener Tag, an dem ein orkanartiger Sommersturm die Balearen heimsuchte, auf Mallorca, Menorca und Ibiza für eine Schneise der Verwüstung sorgte, Flugzeuge herumwirbelte, sogar Menschen tötete.

Jan B. ist Tierarzt aus Hessen, war früher als Basketballprofi aktiv. Das meldete das "Diario de Mallorca" am Mittwoch. Er hält sich nach Angaben eines Boots-Unternehmers häufig auf den Balearen auf, was dieser in einem Gespräch mit der Bild-Zeitung sagte. Das Blatt zitiert ihn mit den Worten: "Der Skipper ist ein erfahrener Seemann. Mich wundert, dass er überhaupt rausgefahren ist. Wir hoffen so sehr, dass sie noch gefunden werden, vielleicht nur abgetrieben wurden, ihre Schwimmwesten anhaben und alles noch gut ausgeht". Diese Hoffnung scheint auch der Seenotrettungsdienst Salvamento Marítimo noch nicht aufgegeben zu haben. Seit Tagen suchen die Retter mit Schiffen und Helikoptern nach den beiden Deutschen.

Zunächst konzentrierte sich die Suche auf die Straße von Menorca, jene Meerenge zwischen den beiden Balearen-Inseln. Denn hier verlief die geplante Route – von der Cala Galdana im Süden Menorcas sollte es bis nach Cala Millor, im Osten Mallorcas, gehen. Dort kamen Jan B. und Gustav B. allerdings nie an. Seit Mittwoch wird vor allem vor der Küste Mallorcas gesucht. Einer seiner Ex-Clubs, ein Sportverein aus Mittelhessen, wollte sich am Donnerstagnachmittag auf MM-Anfrage zu dem Thema nicht äußern. "Wir geben dazu keinen Kommentar ab und bitten, das zu respektieren", so eine Sprecherin. Auch der Sohn und die Tochter sollen aktiv der Sportart nachgehen.

Der Seenotrettungsdienst will die Suche nach den verschollenen Männern weiterführen, unklar ist, wie lange noch. Denn mit jedem Tag schwindet die Hoffnung auf eine Rettung. Am Sonntag hatte das Wetteramt Aemet mit Stufe Orange vor starken Unwettern und heftigem Wellengang gewarnt. In den Morgenstunden brach der Sturm von Südwesten kommend zunächst über Mallorca, dann über Menorca herein, riss Bäume um, ein Kreuzfahrtschiff von den Tauen, zerstörte Autos und Segelboote in den Häfen.

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