Wer seine Wohnung oder sein Haus auf Mallorca illegal als Ferienimmobilie vermietet, muss sich warm anziehen. Der Inselrat teilte am Montag mit, künftig auf Informationen der balearischen Dependance des spanischen Finanzamts "Agencia Tributaria" zuzugreifen, um Tätern, die über keine Lizenzen verfügen, auf die Schliche zu kommen. Der Urlaubersteuer "Ecotasa" kommt eine Schlüsselrolle zu: Denn zahlt ein illegaler Vermieter nicht wie legale Anbieter diese Abgabe, gerät er automatisch ins Visier der Inspektoren.
Die Inselregierung, der "Govern", äußerte, den Inselrat, den "Consell", tatkräftig bei der Aufspürung von illegalen Vermietern zu unterstützen. Die Marke Mallorca müsse zurückgewonnen werden, sagte Vizeregierungschef Antoni Costa (Volkspartei PP). 20 Inspektoren sollen Missetäter entdecken. Allgemein vermutet wird, dass sich darunter auch nicht wenige Deutsche befinden.
Die oppositionelle sozialistische Partei PSOE bezeichnete das Vorhaben des Inselrats als "nicht wagemutig" genug. Die ehemalige Inselratschefin Catalina Cladera sagte, dass den Inspektoren die Möglichkeit gegeben werden müsse, härter durchzugreifen. Die Daten des Finanzamtes seien dem "Consell" bereits im Februar übermittelt worden.
Durch die illegale Ferienvermietung geht Wohnraum verloren, der "normalen" ausländischen und spanischen Residenten angeboten werden könnte. In Palma ist Ferienvermietung ohne Lizenz grundsätzlich untersagt. Durch die Ferienvermietung verdienen die Besitzer von Immobilien erheblich mehr.