Sie stammen beide aus der Schweiz, haben Ballermann-Songs herausgebracht und beanspruchen den ehrwürdigen Titel „Königin von Mallorca” für sich. Seit Jahren liefern sich die ehemalige Tele-Züri-Moderatorin Simona Sigmund, die sich mittlerweile Simona Luxxxus nennt, und die Schlagersängerin Silvia Kaufmann einen Schlagabtausch um das Adelsprädikat, wobei die Schlammschlacht mitunter sogar in den Medien ausgefochten wurde. MM hat mit beiden Mallorca-Regentinnen gesprochen und ihre Argumente im Streit um die Party-Krone gegeneinander abgewogen.
Kaufmann, die die sogenannte Schlagerbar in Sursee am Sempachersee in der Alpenrepublik führt, sagte: „Ich habe den Titel 2005 im Oberbayern von Jürgen Drews verliehen bekommen.” Dabei war der deutsche Ballermann-Star seinerseits selbst durch den TV-Moderator Thomas Gottschalk spontan im Jahre 1999 in der Sendung „Wetten, dass...?” in Palmas Stierkampfarena zum „König von Mallorca” geadelt worden. Drews habe Kaufmann, die mit ihrem Song „Warum gerade er” dabei war, die Playa de Palma zu erobern, nach ihrer Mallorca-Krönung jedoch warnende Worte mit auf den Weg gegeben, wie sie sich erinnert: „Wie Jürgen sagte, haben sich frühere Ballermann-Sängerinnen in der Szene nicht behaupten können. Darum wollte ich es anders machen”.
Kaufmann nahm ihre Musik und den neuen Titel bierernst und ließ sich letzteren für beinahe 5000 Euro patentieren. „Ich scheue dafür keine Kosten und Mühen, und bald muss die Königinnen-Lizenz wieder erneuert werden”, so Kaufmann. In der Schweiz, wo sie als singende Bardame auftritt, ist der Titel für die 56-Jährige wichtig. "Die Leute kennen mich als ‚Königin von Mallorca’, sprechen mich darauf an und wollen Autogramme." Und auch auf Mallorcas Bühnen tritt sie regelmäßig auf, und ist jeden Dienstag und Mittwoch im Münchner Kindl zu sehen.
Um den Königinnen-Titel zu schützen, der in ihren Augen von anderen Konkurrentinnen missbraucht wird, ist Kaufmann bereit, sich mit legalen Mitteln zur Wehr zu setzen. „Zur Not mahne ich die ‚falschen’ Titelträgerinnen ab und rufe auch bei der Presse an, um mich als die ‚echte Königin’ vorzustellen.” Daher war es nur logisch, dass es für Kaufmann ein Dorn im Auge war, als eine Landsmännin selbigen Titel verliehen bekommen hat.
Simona Luxxxus will das königliche Prädikat im Jahr 2015 einer der Agentur ("Mallorca König") bekommen haben. Sie erklärte MM: „Ich war schon vorher als Fernsehmoderatorin prominent. Daher wollte ich den Titel gar nicht, doch wurde er mir mehr oder minder aufgezwungen.” Die 56-jährige Wahlmallorquinerin, die laut eigener Aussage mit ihrem Ballermann-Hit „Ich bin am schönsten Ort der Welt” Kultstatus erreicht hatte, sagte: „Ich bewege mich eigentlich nun in einer ganz anderen Welt als dem ‚Ballermann’, nämlich in High-Society-Kreisen.
Da ist so ein Titel eigentlich eher sogar hinderlich”. Simona Luxxxus, die als Privatière auf der Insel lebt und sich für den Tierschutz einsetzt, erklärte ferner mit einem Schmunzeln: „Der Titel gehört zu meiner Vergangenheit, doch nicht zu dem, was ich jetzt mit meinen Charity-Events mache. Viel lieber würde ich Tierschutz-Königin genannt werden.” Ihr zufolge machte es ihrer Konkurrentin eine Zeitlang anscheinend schwer zu schaffen, dass sie selbst ebenfalls Trägerin des Titels war: „Auf mich wurde verbal geschossen, und es war beinahe ein gegenseitiger Hass da.”
Um ihren jahrelangen Streit beizulegen, haben sich beide Titelträgerinnen nun zum ersten Mal auf der Insel getroffen. Unerwarteterweise gab es dabei sogar gegenseitige Sympathien, und Kaufmann soll zu ihrer Erzrivalin Sigmund gesagt haben: „Wenn wir uns vorher begegnet wären, wären wir wohl beste Freundinnen geworden.” Nachdem die Beiden das Kriegsbeil für immer begraben hatten, machte Sigmund der Musikerin und Gastronomin Kaufmann sogar das Angebot, auf ihrer „Tierschutz-Charity-White-Party” in Port Adriano am 7. Oktober aufzutreten. Leider musste die Ballermann-Bardin aus zeitlichen Gründen absagen, doch verabschiedeten sich beide Damen mit einem freundschaftlichen Handshake voneinander.
Simona Luxxxus, die diese Fehde wohl nicht ganz so verbissen wie ihre Kontrahentin sah, resümierte: „Mich stört es nicht, wenn die Konkurrenz den Titel benutzt. Der Fairness halber würde ich ihn am liebsten der Frau von Jürgen Drews, Ramona, überlassen.”