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Fall gegen Megapark-Boss: Jetzt müssen Richter und Staatsanwalt selbst in den Knast

Manuel Penalva und Miguel Ángel Subirán sind zu je neun Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten jahrelang vergeblich versucht, Tolo Cursach ins Gefängnis zu bringen – und standen am Ende selbst als Gejagte da

Manuel Penalva (l.) und Miguel Ángel Subirán auf einem Archivbild. | A. Sepúlveda

| | Palma, Mallorca |

Der Oberste Gerichtshof auf den Balearen hat den ehemaligen Staatsanwalt Miguel Ángel Subirán und Ex-Richter Manuel Penalva zu je neun Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sich beide Juristen bei den Ermittlungen im Fall von Vergnügungsunternehmer Tolo Cursach (Mega-Park) der Behinderung der Justiz sowie der Nötigung von Zeugen schuldig gemacht haben. Auch drei Beamte der Nationalpolizei wurden schuldig gesprochen.

Ende September war das Verfahren gegen die beiden einstigen Ermittler zu Ende gegangen. Es war einer der wohl denkwürdigsten Prozesse der vergangenen Jahrzehnte auf Mallorca. Der Staatsanwalt und der Richter, die ursprünglich Cursach ins Gefängnis hatten bringen wollen, sollten – als sich das Blatt gegen sie wendete – nach dem Willen der Staatsanwaltschaft selbst dort landen. Die Behörde beantragte offiziell 121 Jahre für Subirán und 118 Jahre für Penalva.

Ihnen wurde zur Last gelegt, die Festnahme von 15 Personen illegal angeordnet zu haben. Hinzu kommen unter anderem die Delikte Geheimnisverrat und Behinderung der Justiz in mehreren Fällen. Die beiden Juristen sollen großen Druck auf Zeugen und Festgenommene ausgeübt haben, damit diese ihre Aussagen ändern. Auch wenn sie in einigen Punkten freigesprochen wurden, so reichten die Schuldpunkte dennoch für eine jeweils neunjährige Haftstrafe aus.

Megapark-Boss Cursach wurden schon vor Jahren diverse Korruptionsdelikte vorgeworfen. Da die Angelegenheit mit den Jahren immer undurchsichtiger wurde und der Vergnügungsunternehmer sowie andere Angeklagte nicht überführt werden konnten, mussten Penalva und Subirán ihren Hut nehmen. Sämtliche Anklagen lösten sich am Ende in Luft auf, die heutigen Staatsanwälte entschuldigten sich sogar. Am Ende standen mit Penalva und Subirán die ehemaligen Jäger als Gejagte – und nun Verurteilte – da.

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