Der für den Straßenbau zuständige Inselrat auf Mallorca hat sich am Dienstag gegen den Vorschlag der Verkehrsbehörde DGT ausgesprochen, dieSonderspur auf der Autobahn Ma-19 zwischen dem Flughafen und Palma je nach Wochentag und Tageszeit zu öffnen. Bisher gilt für die Express- und die nachfolgende Busspur folgende Regelung: Auf der linken Express-Spur VAO, die ab der Flughafenausfahrt bis ungefähr zur Ausfahrt auf die Umgehungsautobahn nach Andratx gilt, dürfen neben Bussen, Lieferwagen, Taxis und Motorrädern auch Privat-Pkw fahren, in denen sich mindestens zwei Personen befinden. Auf der direkt im Anschluss auf der gleichen Fahrspur weiterführenden Bus-Spur, die bis zum Kongresspalast von Palma führt, dürfen überhaupt keine Privat-Pkw mehr verkehren.
"Wir möchten uns von dem von der DGT vorgeschlagenen System der Zeitfenster distanzieren, da es nur zu mehr Verwirrung und Chaos führen kann", erklärte Fernando Rubio, Verkehrsdezernent beim Inselrat. Er bekräftigte gegenüber Medienvertretern, dass zudem unklar sei, wie sie sich auf die tausenden Touristen pro Tag auswirken würde, die vom Flughafen anreisen und die Benutzungsregeln nicht kennen.
Der Inselrat prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der DGT, die Bus-Spur beizubehalten. Rubio kritisierte, dass die staatliche Behörde nicht auf eine diesbezügliche Anfrage seines Dezernats reagiert habe. Denn eigentlich wollte der nunmehr konservative Inselrat die seinerzeit von der Linksregierung eingeführte Fahrspur komplett abschaffen.
Fahrspurnutzung
Der Vorschlag der DGT sah stattdessen vor, die Bus-Spur von Montag bis Freitag zu unterschiedlichen Zeiten für verschiedene Fahrzeugtypen freizugeben:
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Montag bis Mittwoch: 7-20 Uhr: Autos mit mehreren Insassen, Busse, Motorräder, Taxis, Fahrzeuge mit der Kennzeichnung V-15 (für Menschen mit Behinderungen) und zukünftig: emissionsarme Fahrzeuge mit Umweltlabel.
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Donnerstag und Freitag: 10-13 Uhr: Elektro- und Hybridfahrzeuge
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19-20 Uhr: Elektro- und Hybridfahrzeuge
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An allen anderen Tagen ab 20 Uhr: Freie Nutzung für alle Fahrer bis 7 Uhr des nächsten Tages
Die Idee hinter der Staffelung ist es, dem erhöhten Verkehrsaufkommen am Wochenende (Wochenend-Effekt) durch zusätzliche Nutzungszeit für schadstoffarme Fahrzeuge Rechnung zu tragen. Der Inselrat hält den Vorschlag der DGT für unpraktikabel und befürchtet, dass er zu einem Anstieg des Verkehrsaufkommens führen könnte. Sie fordert stattdessen die Beseitigung der Bus-Spur und den Ausbau der Autobahn auf drei Fahrspuren pro Richtung.