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Darum wurde Prinzessin Leonor nicht zur "Adoptivtochter" Mallorcas ernannt

Die Initiative, die spanische Thronfolgerin, zur Ehrenbürgerin der Baleareninsel zu machen, scheiterte an einem politischen Streit der Parteien im Inselrat

Die spanische Thronfolgerin ist seit ihrer Kindheit eng mit Mallorca verbunden. | Archiv UH

| | Palma, Mallorca |

Monatelang hat der Inselrat auf Mallorca den Plan, die spanische Kronprinzessin Leonor de Borbón zur "Ehrenbürgerin" Mallorcas zu machen, verfolgt – nun jedoch machten ihm die Sozialisten bei einer Abstimmung am vergangenen Donnerstag einen Strich durch die Rechnung. Grund hierfür war, wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtete, dass die Oppositionspartei PSIB der Meinung war, dass in einer Plenarsitzung zuvor ein Konsens hätte erzielt werden sollen. Auch die konservative Regionalpartei El Pi kritisierte, dass die rechtspopulistische Partei Vox den Vorschlag, Leonor zur "Adoptivtochter" des Eilands der Presse kommuniziert habe, ohne dass zuvor in einer Plenarversammlung eine Einigung erzielt worden war.

Für die Verleihung eines solchen Titel sind mindestens drei Viertel der Stimmen der Parteien der Inselkammer ausschlaggebend. Daher wären die Stimmen der Sozialdemokraten für die Verleihung des Ehrentitels an die älteste Tochter des spanischen Königspaares Felipe und Letizia ausschlaggebend gewesen. Einigkeit unter den politischen Parteien hingegen herrschte, als es darum ging, dem zeitgenössischen Künstler Miquel Barceló die Ehrenbürgerschaft zu verleihen.

Hinsichtlich des politischen Streits um die Ehrung der Tochter des spanischen Königspaares richtete Catalina Cladera, Sprecherin der PSIB, folgende Worte an den Inselratspräsidenten Llorenç Galmés: "Es ist Ihr Versagen, dass dieses ganze Polit-Theater stattfindet. Wir haben von Anfang an darum gebeten, diese Angelegenheit um die Prinzessin vertraulich zu behandeln." Die Initiative zu dem Projekt ging zuvor von der "Nationalen Monarchistischen Bruderschaft Spaniens auf den Balearen" aus. Ihr Sprecher, José Fernández, sagte: "Innerhalb unserer Vereinigung sind politische Diskussionen verboten. Unsere Idee war in ihrem Ursprung weder von einer politischen Partei, noch vom spanischen Königshaus abhängig".

Das Motiv für die Verleihung des Ehrentitels an die älteste Tochter des spanischen Königspaares Felipe und Letizia war, Leonor für ihre Verbundenheit, die sie mit Mallorca habe, zu würdigen. Die Prinzessin habe die Insel bei zahlreichen Gelegenheiten besucht, sowohl als Kind in den Ferien mit Mitgliedern der königlichen Familie als auch in ihrer jetzigen Eigenschaft als spanische Thronfolgerin. Leonor von Spanien, die im vergangenen Jahr ihre Volljährigkeit erlangt hat, absolviert derzeit eine dreijährige Ausbildung an der Allgemeinen Militärakademie von Saragossa, wie einst ihr Vater und Großvater. Mit Beginn des kommenden Studienjahres wird sie in die spanische Marineakademie in der galicischen Stadt Marín eintreten.

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