Am Donnerstagnachmittag ist eine junge Frau in den künstlichen See im Parc de la Mar nahe der Kathedrale von Palma de Mallorca gefallen. Mit der Hilfe von Zeugen des Vorfalls konnte sie sich aus dem Salzwasserbecken befreien. Urlauber, die sich in der Nähe befanden, filmten den kuriosen Vorfall mit ihrer Handykamera.
Das Opfer war offenbar in dem irrtümlichen Glauben, dass der Randbereich des Sees, in dem sich eine Algenschicht gebildet hatte, zu betreten sei, aufs Wasser gestiegen. Der darauf liegende Schmutz hatte zu dem falschen Eindruck geführt, dass die Konsistenz des Seeufers hart sei, woraufhin es zu dem Sturz der jungen Frau ins Becken kam. Abgesehen von dem Schrecken, den die Frau erlitten hat, wurde sie nicht weiter verletzt.
Lediglich die Gegenstände, die sie in ihrem Rucksack mitführte, wurden durch das Wasser in Mitleidenschaft gezogen. Mit Hilfe der Zeugen konnte die Frau wieder auf die Beine kommen. Die Anwesenden untersuchten noch ferner, ob es eventuell Unebenheiten am Ufer des Teiches gegeben hatte, kamen aber ebenfalls zu dem Schluss, dass die Frau versucht hatte, die Algenschicht zu betreten und dann im Wasser versank.
Was den Parc de la Mar betrifft ist es übrigens dem katalanischen Künstler Joan Miró zu verdanken, dass die rund 91.000 Quadratmeter große Freifläche, die sich heute ganz selbstverständlich zwischen dem Almudaina-Palast und dem Meer ausbreitet, ein ansehnliches Salzwasserbecken beherbergt. Entstanden ist der Park im Laufe der 1970er Jahre, als im Zuge der Bauarbeiten für die Flughafen-Autobahn bis ins Stadtzentrum eine große Menge Sand aufgeschüttet wurde und sich daraufhin die Meereslinie immer weiter von der Stadtmauer entfernte.
Während der Planung für die dabei entstandene leere Sandfläche merkte Miró an, "dass der Kathedrale auch weiterhin die Ehre gebühren sollte, sich im Meerwasser spiegeln zu können." Daraufhin wurde der rund 25.000 Quadratmeter große, künstliche Meerwassersee zu ihren Füßen angelegt.