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Unmut gegenüber Massentourismus: Bürgerproteste gehen kommende Woche in die nächste Runde

Die Initiative Menys turisme, més vida bittet am Mittwoch und Freitag zu Protestkundgebungen gegen die illegale Ferienvermietung in die Palmesaner Innenstadt.

Nicht zuletzt wegen der zahllosen Ferienwohnungen – legalen und illegalen – wird es für Einheimische auf Mallorca zunehmend schwerer, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. | Patricia Lozano

| | Palma, Mallorca |

Die Bemühungen der Zivilgesellschaft auf Mallorca, dem Massentourismus und dessen Auswüchse Grenzen zu setzen, gehen in der kommenden Woche in die nächste Runde. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, hat der Interessenverband Menys turisme, més vida (Weniger Tourismus, mehr Leben) für den 10. Juli zu einer Protestveranstaltung in Palma aufgerufen.

Mit der Kundgebung in der Avinguda Gaspar de Bennazar 26, in unmittelbarer Nähe der Stierkampfarena, wolle die Initiative insbesondere auf die Situation eines konkreten Wohnblocks aufmerksam machen, so die Zeitung weiter. In besagtem Gebäude würden sämtliche Wohnungen für die illegale Vermietung an Feriengäste zweckentfremdet werden.

Die Protestkundgebung findet nach Angaben des Veranstalters unter dem bezeichnenden Motto "Stoppt die illegale Ferienvermietung" statt. Die Spitze des Eisberges sei erreicht, hieß es dazu in den sozialen Medien, "Lasst uns eine Kehrtwende vollziehen!". Um 18.30 Uhr soll es kommenden Mittwoch losgehen.

Der Interessenverband wies zudem darauf hin, dass die Situation in dem Wohnhaus neben der Plaza de Toros stellvertretend für andere Gebäude in Palma stehe. Um der schleichenden Gentrifizierung der Inselhauptstadt Einhalt zu gebieten, beraumte Menys turisme, més vida zwei Tage später gleich eine weitere Aktion an.

Dann, so die Zeitung, soll ein Protestmarsch von der Plaça de la Porta Pintada zur La Lonja das Bewusstsein für die Vereinnahmung der Inselmetropole durch den Massentourismus schärfen. Teilnehmer seien dazu aufgerufen, im für Urlauber aus Mittel- und Nordeuropa üblichen Gewand zur Veranstaltung zu erscheinen. Aus diesem Grund machte im Netz sogleich der Begriff Guiri-Marcha die Runde.

Hintergrund: Als Guiri bezeichnen Spanier auf zumeist despektierliche Art Touristen aus nördlicheren Gefilden.

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