Die Abneigung gegen rücksichtslose Touristen auf Mallorca wächst. Im Weiler Son Maciá im Inselosten blockierten am Donnerstag Demonstranten mit Strohballen eine Straße. Damit wollten die Anwohner gegen die aus ihrer Sicht allzu lauten Fahrten von Miet-Buggies durch ihr Dorf protestieren. In einigen Gegenden werden solche Ausflüge angeboten, manchmal sind bei solchen Touren auffallend viele dieser Gefährte unterwegs.
Die Protestaktion verlief friedlich und in Feierstimmung. Die Nachbarn vertilgten Melonen und spielten Karten, Urlauber wurden nicht gestört oder angegriffen. Lokalpolizisten nahmen die Personalien von Protestlern und Exkursionsteilnehmern auf. Woanders war es kürzlich nicht so entspannt zugegangen: Eine Wasserpistolenattacke auf Urlauber auf Teneriffa hatte vor einigen Tagen medial Kreise gezogen.
Jaume Adrover, ein Sprecher der Demonstranten sagte, dass die Buggie- und Quadunternehmen große Teile der Insel einfach für sich in Beschlag nähmen, ohne Rücksicht auf die Einwohner zu nehmen. Es müsse inselweit eine Verordnung erstellt werden, die diese Aktivitäten reguliere. Diese Exkursionen würden den Betroffenen auf dem Lande überhaupt keine Vorteile bringen.
Angesichts der zunehmenden Massifizierung ist die Stimmung auf Mallorca und in anderen Teilen von Spanien derzeit recht aufgeladen. Am 21. Juli soll in Palma eine neue große Demonstration stattfinden.