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AN DER PLAYA DE PALMA

Siegrune und Spielername "Führer": Straßenhändler bieten Fake-Trikots der deutschen Nationalelf an

Bislang ungestört von Polizei und Behörden werden an der beliebten Urlaubermeile gefälschte EM-Leibchen angeboten. In Deutschland sorgte die Rückennummer 44 im Frühjahr für Aufregung.

Straßenhändler mit Fake-Trikots der deutschen Fußballnationalmannschaft, die die Rückennummer 44 und den Spielernamen "Führer" tragen. | Ultima Hora

| | Palma, Mallorca |

Groteske Szenen an der Playa de Palma, der insbesondere bei Deutschen beliebten Urlaubs- und Partymeile: Fliegende Händler, zumeist aus Schwarzafrika, bieten auf der Straße gefälschte Trikots der deutschen Fußballnationalmannschaft an – mit der Rückennummer 44 und dem fiktiven Spielernamen "Führer" darüber.

Laut einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", der eine Videoaufnahme beigefügt ist, spielte sich das Geschehen am Dienstag in der Carrer Pare Bartomeu de Salvà ab, auf dem Gehweg vor der Diskothek Bamboleo. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Straßenhändler das EM-Trikot selbst am Körper trägt und Preisverhandlungen mit einem potenziellen Kunden führt.

Der Sportartikelhersteller Adidas hatte im vergangenen April Trikots mit der Rückennummer 44 aus dem Programm genommen. Damit reagierte das Unternehmen auf Proteste, wonach die 44 zu sehr an die Siegrune der Nationalsozialisten erinnere, das die Schutzstaffel SS für sich beanspruchte. In Deutschland ist die öffentliche Zurschaustellung des Symbols verboten.

"Für das Design der Namen und der Nummern zeichnet der der DFG mit seinem Partner 11teamsports verantwortlich", sagte damals Adidas-Sprecher Oliver Brüggen. "Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen, unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusive, und wir setzen uns als Unternehmen aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewalt und Hass in jeder Form ein."

Illegale Anbieter von gefälschten Nationalelf-Leibchen auf Mallorca scheint die Diskussion um die Rückennummer 44 nicht zu stören. Bleibt nur zu hoffen, dass die Nachfrage nach der polemischen Nummer mit dem Spielernahmen "Führer" ausbleibt beziehungsweise die Behörden dem Verkauf rasch einen Riegel vorschieben.

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