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"Erpressung" auf Mallorca: 2,4 Millionen Euro oder kein Leitungswasser

Mehr als 200 Familien der Siedlung Puntiró bei Palma werden von einem Brunnen auf einem nahen Landgut versorgt. Deren neue Eigentümer setzen die Bewohner unter Druck

Die Siedlung Es Puntiró besteht aus mehr als 200 Wohnparteien. | M. À. Cañellas

| | Palma, Mallorca |

Die neuen Besitzer des Landgutes Estanyol bei Palma de Mallorca fordern von den Bewohnern der Siedlung Es Puntiró 2,4 Millionen Euro für die Fortführung der Wasserversorgung. Der Brunnen, der die Siedlung versorgt, befindet sich auf dem Landgut. Die Summe setzt sich aus einem Grundbetrag, diversen Bauarbeiten sowie einer Jahresabgabe von den einzelnen Wohnparteien in Puntiró zusammen.

Die Siedlung Es Puntiró ist nicht offiziell registriert. Sie bekommt Strom vom Versorgungsunternehmen Endesa und ist an Telekommunikationsdienste angeschlossen. Die Wasserversorgung läuft über einen Brunnen, der sich auf dem Landgut Estanyol innerhalb des Golfplatzes Puntiró befindet.

In den 1970er-Jahren wurde eine Vereinbarung zwischen den damaligen Eigentümern von Estanyol und der Siedlung Puntiró zur Wasserversorgung geschlossen. Seitdem sind die Bewohner der Siedlung für die Wartung der Pumpen und Leitungen, der Zähler und auch für die Stromversorgung des gesamten Estanyol-Landgutes verantwortlich. Die entsprechende Rechnung lag jüngst bei 100.000 Euro.

Vor Kurzem kaufte eine englische Familie das Landgut. Sie fordert nun von den Bewohnern unter anderem eine Grundsumme (669.000 Euro), die Sanierung der Gebäude, in denen die Maschinen untergebracht sind und die sich auf dem Landgut befinden (etwa 129.000 Euro), der Verlegung der Antriebspumpen an einen anderen Standort (circa 307.000 Euro) sowie 6000 Euro pro Jahr von jeder der Wohnparteien der Siedlung. Der letzte Listenpunkt ergibt alleine mehr als 1,3 Millionen Euro.

Wegen anhaltender Dürre dreht eine Berggemeinde auf Mallorca derweil Haushalten das Wasser ab. Die Maßnahmen in der Kommune im Tramuntana-Gebirge greifen ab dem kommenden Donnerstag. Die Verwantwortlichen reagieren damit auf die Auswirkungen der Trockenheit auf die Grundwasserspiegel. Um welche Gemeinde es sich handelt, erfahren Sie in diesem Artikel.

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