Das Stadtplanungsamt von Palma de Mallorca hat ein Bußgeld in Höhe von rund 260.000 Euro gegen den Eigentümer der illegalen Keller-Wohnungen in der Straße Joan Miró vorgeschlagen. Grund dafür ist ein städtebaulicher Verstoß: Laut Grundbucheintrag soll es dort zwei gewerblich genutzte Immobilien geben. In Wirklichkeit wurden die Räume in etwa dreißig prekäre Wohnungen aufgeteilt, deren Nutzung nicht genehmigt war.
Ein Lokalpolizist von Palma hatte die unbelüfteten und dunklen Schlafsäle samt Gemeinschaftsraum für Preise zwischen 300 und 750 Euro pro zehn Quadratmeter vermietet. Die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora deckte den Skandal auf. Der Vermieter wurde von der Nationalpolizei verhaftet, für zwei Jahre und vier Monate vom Dienst suspendiert und sein Gehalt ausgesetzt. Obendrein erlegte ihm das balearische Wohnungsbauministerium eine Geldstrafe von zwei Millionen Euro auf.
Gleichzeitig verlangt der Beamte weiterhin Mietzahlungen von den Mietern, während diese behaupten, sie hätten bereits gezahlt, ohne eine Quittung erhalten zu haben. Im vergangenen Jahr hatten sich die Bewohner beim Eigentümer über den schlechten Zustand der Wohnungen beschwert.
Das Verfahren, in dessen Rahmen die jetzige Geldstrafe verhängt wurde, leitete das Finanzministerium im Jahr 2015 ein. Es war in Erwartung eines technischen Berichts anhängig, nach dessen Bewertung der Immobilie die Höhe der Geldbuße berechnet wurde. Diese Einschätzung geschah im laufenden Monat. Das vorgeschlagene Bußgeld beläuft sich auf 75 Prozent des Immobilienwerts.
Die anderweitige Nutzung des Grundstücks gilt als schwerwiegender städtebaulicher Verstoß. Legt der Eigentümer der Anlage an der Straße Joan Miró keinen Rechtsbehelf ein und leistet eine vorzeitige Zahlung, kann er eine Ermäßigung von 40 Prozent erhalten, so dass sich die Geldbuße auf etwas mehr als 155.000 Euro belaufen würde. Der Vermieter hat daneben 15 Tage Zeit, um die Vorwürfe anzufechten.