Am diesem Donnerstag verwandelt sich die drittgrößte Stadt Mallorcas, Inca, wieder in das pulsierende Zentrum der herbstlichen Feierlichkeiten. Der "Dijous Bo" (deutsch: "guter Donnerstag"), das bedeutendste Volksfest der Insel, wird wieder Hunderttausende Besucher anziehen. Er zählt zu den wichtigsten Terminen im Kalender der Inselbewohner.
Entlang einer kilometerlangen Strecke bieten rund 300 Stände eine bunte Mischung aus regionalen Produkten, kulinarischen Spezialitäten und traditionellem Kunsthandwerk. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm rundet die Veranstaltung ab und sorgt für die passende Feierlaune.
Tradition und Vielfalt im Herzen Mallorcas
Der diesjährige Höhepunkt des "Dijous Bo" ist erneut der traditionelle Bauernmarkt, der mit eindrucksvollen Tierpräsentationen aufwartet. Hier können Besucher eine Vielzahl einheimischer Nutztierrassen bestaunen, darunter Kühe, Schafe, Esel und das mallorquinische schwarze Schwein, das bekannte "porc negre". Dieses Symbol der traditionellen Landwirtschaft steht stellvertretend für die Verwurzelung der Inselkultur und ihren Bezug zur Natur. Das Messe-Event vereint Elemente eines Volksfests, Jahrmarkts, Markts und einer Messe und begeistert damit sowohl Touristen als auch Einheimische.
Insgesamt präsentieren über 2000 Anbieter ihre Waren: von Kunsthandwerk und Souvenirs über Kleidung und Sonnenbrillen bis hin zu Haushaltsartikeln und lebenden Tieren. Musik, Tanz und Showeinlagen sorgen dabei für eine ausgelassene Stimmung und bieten Einblicke in die kulturellen Traditionen Mallorcas.
Ein kulinarisches Fest für die Sinne
Auch die Gaumenfreuden kommen beim "Dijous Bo" nicht zu kurz. Insbesondere die inseltypischen Spezialitäten wie die pikante Sobrassada-Wurst, das traditionelle "Pa amb Oli" (Brot mit Olivenöl und Beilagen), aromatisches Olivenöl und der bekannte mallorquinische Kräuterlikör sind bei den Besuchern äußerst beliebt. Der "Dijous Bo" ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die kulinarische Vielfalt Mallorcas zu genießen und die lokalen Produkte kennenzulernen.
Anreise und Parkmöglichkeiten
Damit die Besucher sicher und bequem nach Inca reisen können, haben die öffentlichen Verkehrsbetriebe besondere Fahrpläne eingerichtet. Während der Stoßzeiten verkehrt die Bahnlinie zwischen Palma und Inca im Zehn-Minuten-Takt. Zwischen Inca und Manacor sowie Inca und Sa Pobla gelten jedoch die üblichen Verbindungen.
Das Rathaus von Inca stellt außerdem zusätzliche Parkplätze bereit: So sind an der Ronda de Migjorn und der Avinguda Jaume I insgesamt 44 Stellflächen eingerichtet. Weitere Park-and-Ride-Möglichkeiten stehen an der Straße nach Llubí (mit 120 Plätzen) und an der Avinguda General Luque (mit 90 Plätzen) zur Verfügung.
Politische Auseinandersetzungen am Rande des Volksfests
Das sonst fröhliche Treiben am Vorabend des Messetags wurde in diesem Jahr von einer politischen Kontroverse überschattet: Inca-Bürgermeister Virgilio Moreno (PSOE) und Llorenç Galmés, der Präsident des Inselrats, nutzten den Vorabend des Messetags für eine Auseinandersetzung über die Einrichtung eines Zentrums für unbegleitete minderjährige Migranten in Inca.
Aufnahmen des Senders IB3 zeigten die beiden Politiker in einem angespannten Gespräch. Hintergrund des Konflikts ist die geplante Umnutzung eines Gebäudes, das für die Unterbringung von minderjährigen Migranten vorgesehen ist. Die konservative Inselregierung beschuldigt Bürgermeister Moreno, das Projekt zu "boykottieren".