Der Inselrat von Mallorca hat mit den lange erwarteten Sanierungsarbeiten am historischen Stadtpalais Can Weyler in Palma begonnen. Das gotische Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, eines der ältesten im Zentrum der Inselmetropole, drohte nach jahrelangem Leerstand einzustürzen.
"Nach Jahren der Untätigkeit haben wir nun endlich die Arbeiten zur Stabilisierung der Struktur eingeleitet", sagte der zuständige Dezernent für Finanzen und öffentliche Verwaltung, Rafel Bosch, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Als erste Maßnahme soll eine einsturzgefährdete Mauer im Innenhof des Palasts erneuert werden. Für die komplexe Sanierung holte sich der Inselrat prominente Expertise: Der renommierte Statiker Robert Brufau, der bereits an der Sagrada Familia und weiteren bedeutenden Bauwerken in Barcelona gearbeitet hat, wurde mit einem Gutachten zur Bausubstanz beauftragt. Seine Analyse soll als Leitfaden für die Stabilisierung des historischen Gemäuers dienen.
Bereits seit Anfang 2022 untersuchte ein Team aus Archäologen, Kunsthistorikern und Restauratoren das Gebäude. Bei den Voruntersuchungen stießen die Experten auf zum Teil bedeutsame historische Elemente wie Bögen und alte Wasserleitungen. Auch einen Luftschutzbunker aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs brachten die Ausgrabungen zutage. "Die Erkenntnisse sind sehr wichtig, um zu verstehen, wie wir das Gebäude künftig nutzen können", heißt es vom Inselrat.
Das Stadtpalais wurde 2010 von den Behörden für 1,3 Millionen Euro erworben. Seither steht es leer, soll aber nach der Sanierung als kulturelles Zentrum und touristische Attraktion wiederbelebt werden. Ein konkreter Zeitplan für die vollständige Renovierung steht noch nicht fest. Zunächst müssten die Fundamente verstärkt werden, bevor weitere Sanierungsarbeiten beginnen können, sagte Bosch. Danach soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.