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Essen gehen auf Mallorca: Hafenrestaurant von El Molinar wieder geöffnet

Die Madrider Gastrogruppe Lamucca eröffnet in Palmas Meeresstadtteil ihr erstes Lokal außerhalb der Hauptstadt – mit Sauerteigbrot und Meerblick

So sieht es aus, das neue Hafenrestaurant in El Molinar | Foto: P. Lozano

| Palma de Mallorca |

Wo auf Mallorca einst ein verblichenes Clubhaus im Wind klapperte, duftet es jetzt nach Sauerteigbrot und Holzkohlegrill. Der Hafenumbau von Palmas Stadtteil El Molinar ist abgeschlossen – und mit ihm hat auch das neue Restaurant der Lamucca-Gruppe seine Türen geöffnet. Direkt am Wasser und mit Blick auf die Boote.

Es ist der erste Ableger der Madrider Gastrokette außerhalb der Hauptstadt, ein Projekt, das so sehr von Expansionsstrategie wie von Fernweh erzählt. Die Geschwister Ofelia und Álex Marín del Coso, Gründer der Gruppe, haben sich mit diesem Ort nicht nur an einen Traumstandort gesetzt – sie sind auch einem privaten Impuls gefolgt. Ofelia verbringt seit Jahren ihre Sommer auf Mallorca. Jetzt ist sie einfach geblieben.

Von der Hauptstadt ans Meer

400 Mitarbeitende, 15 Lokale in Madrid, ein Jahresumsatz von 30 Millionen Euro – Lamucca ist kein kleines Familienbistro mehr. Doch die neue Filiale im Hafen von Molinar fühlt sich trotzdem ein bisschen wie Heimkommen an: Direkt am Kai gelegen, mit großen Fensterfronten, warmem Holz, schwarzem Stahl und einem Pizzaofen, der schon beim Betreten verheißungsvoll glüht.

Zwei Jahre lang wurde das alte Hafen- und Sozialgebäude unter der Leitung des Unternehmens Nautical Assets Developers renoviert. Nun ist der Umbau abgeschlossen, der Kai erstrahlt neu – mit Joggern, Spaziergängern und jetzt eben auch: Sauerteigfans.

Die Konzession für den Gastronomiebetrieb im Gebäude hat Lamucca übernommen. Die Küche hält, was die Einrichtung verspricht: Pizza aus dem Holzofen, Bio-Mehl, nachhaltig gegrilltes Fleisch, hausgemachte Desserts. Wer's international mag, bestellt Poke oder Pad Thai. Wer's klassisch will, bleibt bei Tapas und Fisch. Und wer nur auf einen Kaffee kommt, bekommt dazu das Brot, das im eigenen Lamucca-Backofen entstanden ist – kein Brötchen von der Stange, sondern mit Charakter und Kruste.

Ofelia bleibt

"Unser Bestreben ist es, ein großartiges Produkt anzubieten", sagen die Marín-Geschwister. Ein Satz, der bei anderen nach PR klingt, hier aber mit leiser Überzeugung ausgesprochen wird. Das Konzept wirkt stimmig: hochwertig, aber nicht abgehoben, international, aber mit Respekt vor lokalen Zutaten. Auch beim Fisch, versichern sie, werde man künftig eng mit mallorquinischen Lieferanten zusammenarbeiten. Der Hafen von Molinar ist nun nicht mehr nur ein Ort für Boote, sondern auch für Brote.

Für Ofelia Marín war das neue Restaurant auch eine Art persönlicher Meilenstein. „Es ist eine Herzensentscheidung", sagt sie. Ihr Sommerdomizil auf Mallorca wird damit zum Ganzjahresprojekt. Vielleicht ist das der eigentliche Zauber an diesem Ort: dass sich hinter Pizza und Poke auch ein bisschen Lebensentscheidung versteckt. Und dass man nun endlich am Hafen von Molinar nicht nur anlegen, sondern auch wieder essen kann.

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