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STADTPLANUNG

Gewinnerentwurf steht fest: Neues Messegelände in Palma soll in Rekordzeit entstehen

Dank Fertigbauweise soll der neue Veranstaltungsort in 17 Monaten Bauzeit aus dem Boden im Vorort Son Ferriol gestampft werden. Bürgermeister Martínez stellte das Projekt am Freitag vor.

Palmas Bürgermeister Martínez stellte den Gewinner der Ausschreibung am Freitag vor | Foto: Pere Bota

| Palma, Mallorca |

Das neue Messegelände in Son Ferriol am Stadtrand von Palma de Mallorca soll bereits 2029 seine Pforten öffnen. Möglich machen soll dies ein industrialisiertes Bauverfahren, das die Bauzeit auf nur 17 Monate verkürzen könnte – deutlich weniger als die üblichen 30 Monate für Projekte dieser Größenordnung. Dies gaben Bürgermeister Jaime Martínez und der Architekt Cristian Vivas vom Büro Vivas Arquitectos am Freitag bei der Vorstellung des siegreichen Wettbewerbsentwurfs bekannt.

Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 33 Millionen Euro sieht eine zentrale Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmetern vor, die sich bei Bedarf in fünf separate Hallen von je 2.000 Quadratmetern unterteilen lässt. Die Konstruktion folgt dem Konzept eines ringförmigen Außengebäudes, in dem sämtliche Serviceeinrichtungen untergebracht werden, während der Innenbereich für Ausstellungen und Veranstaltungen frei bleibt.

"Unser großes Anliegen war, ein Gebäude mit Charakter und Identität zu errichten, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt", zitiert die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" Vivas. Das Gelände liege in einem Raum zwischen Stadt und Land, weshalb man besonderen Wert auf die landschaftliche Einbindung gelegt habe. Das System der Fertigbauweise garantiere nicht nur Qualität und Arbeitssicherheit, sondern "reduziert auch Bauabfälle und vor allem die Bauzeit erheblich".

Nach den Wettbewerbsvorgaben waren ursprünglich 22 Monate Bauzeit vorgesehen. Vivas zeigte sich jedoch zuversichtlich, diese "um sieben Monate unterschreiten" zu können, sobald die Entwurfs- und Ausführungsplanung abgeschlossen sei. Zudem werde das Gebäude "hohe Standards bei der Energieeffizienz" erfüllen.

Der zeitliche Ablauf sieht vor, dass die Stadt zunächst den Vertrag mit dem Architekturbüro unterzeichnet. Anschließend sind fünf bis sechs Monate für die Ausarbeitung der Entwurfs- und Ausführungspläne veranschlagt. "Im dritten oder vierten Quartal des kommenden Jahres könnten dann die Bauarbeiten ausgeschrieben werden", sagte Bürgermeister Martínez. Die Ausschreibung selbst nehme weitere fünf bis sechs Monate in Anspruch, bis ein Bauunternehmen den Zuschlag erhalte.

Für das kommende Jahr sind bereits zehn Millionen Euro im Haushalt veranschlagt, die die Projektplanung sowie möglicherweise einen Teil der Baukosten abdecken sollen. Als Projekt von besonderer Bedeutung für die gesamte Region solle sich die Finanzierung auf mehrere Schultern verteilen: Ein Drittel der Kosten will die Stadt Palma übernehmen, die Regionalregierung – etwa über die Tourismussteuer – sowie der Inselrat sollen die restlichen Kosten tragen.

Das neue Messegelände ist nur eines von mehreren Großprojekten, die Palma in den kommenden Jahren in Angriff nehmen möchte. Parallel laufen die Planungen für eine neue Bahnlinie nach Llucmajor, die unter anderem das Messegelände und den Flughafen anfahren soll. Auch der Umbau des ehemaligen Gesa-Komplexes sowie Arbeiten an der Plaza Mayor und der Plaza del Mercat könnten 2029 beginnen. "All diese Projekte werden die Stadt verändern und werden uns Arbeitsmöglichkeiten und ein produktiveres Wirtschaften ermöglichen", sagte Martínez.

Der Bürgermeister machte bei der Präsentation im Kongresszentrum einmal mehr deutlich, dass das neue Messegelände "keine Konkurrenz" zu bestehenden Einrichtungen darstelle. Vielmehr "ergänzten" sich die drei VeranstaltungsorteKongresspalast, Auditorium und künftiges Messegelände – mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen. Das Trio soll der Stadt ermöglichen, verschiedenste Veranstaltungsformate gleichzeitig anzubieten und Palma als Standort für Messen, Kongresse und Wirtschaftsevents zu stärken.

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