Das kleine Industriestädtchen Inca auf Mallorca tritt in Sachen E-Mobilität aufs umweltfreundliche Gaspedal. Als erste Gemeinde der Insel baut die Stadtverwaltung ein eigenes Netz öffentlicher Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf. Insgesamt 44 Ladepunkte sollen an 13 verschiedenen Standorten im Stadtgebiet entstehen, meldet am Montag die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Die Kommune vergab demnach eine zehnjährige Betreiberkonzession an das Unternehmen Eranovum E-Mobility. Der Konzessionär zahle dafür eine jährliche Gebühr von 1.807 Euro pro Ladepunkt, teilte die Stadtverwaltung mit. An sechs Standorten würden bereits vorhandene Ladestationen durch neue, leistungsstärkere Schnellladegeräte ersetzt. Sämtliche Geräte sollen über Doppelladepunkte verfügen.
Die ersten Ladestationen befinden sich beziehungsweise entstehen an zentral gelegenen Punkten wie der Carrer de Formentor, dem Messegelände General Luque, dem öffentlichen Schwimmbad, der Avinguda de Rei Jaume I, dem Sportkomplex Mateu Cañellas sowie der Plaça de Blanquer.
Den ursprünglich geplanten Standort an der Plaça de Santo Domingo ließ die Stadt hingegen fallen. Denkmalschützer hatten Sorge darüber geäußert, die nahegelegene Klosteranlage könnte dadurch beeinträchtigt werden.
Zu den neuen Standorten zählen unter anderem die städtische Sporthalle, der Fußballplatz des lokalen Vereins Constància sowie die Plaça de la Font Vella. Der Betreiber habe angeboten, zusätzlich zu den vereinbarten neun weitere Schnellladepunkte an diesen Standorten zu installieren, heißt es aus dem Rathaus.
Bürgermeister Virgilio Moreno hält Inca für den idealen Ort für ein derartige Vorhaben. "Unsere Stadt befindet sich an einem strategisch wichtigen Punkt auf Mallorca." Das kommunale Netz von Ladestationen werde nicht nur ein "äußerst nützlicher Service" für örtliche Nutzer von Elektrofahrzeugen sein, sondern auch für Firmenflotten und Mietwagen", so das Stadtoberhaupt. Die Stadtverwaltung reagiere mit den Ladestationen nicht zuletzt auch auf Wünsche der Autovermieter.
Das kommunale Ladenetz soll in das bestehende MELIB-System integriert werden und über eine mobile Anwendung, sprich App, zugänglich sein. Mobilitätstadtrat Andreu Caballero kündigte zudem die Erstellung einer digitalen Karte an, die sowohl die öffentlichen Ladepunkte als auch private Ladestationen, etwa auf Supermarktparkplätzen, verzeichne. Die Installation der Geräte sei bereits im Gange, alle erforderlichen Baugenehmigungen seien erteilt worden.