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Streit um Ankern auf Posidonia-Wiesen

Balearen-Regierung will Verbot lockern, Meeresschützer protestieren

Posidonia-Wiesen bei Formentera.

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Die Balearen-Regierung will das Ankern auf Seegraswiesen neu regeln. Boote bis zwölf Meter Länge sollen künftig ihre Anker in die Posidonia-Gründe hinablassen dürfen. Die Meeresschutzorganisation Oceana sieht in dem Gesetzentwurf einen Verstoß gegen geltendes Recht.

Der Entwurf aus dem balearischen Fischereiministerium verbietet lediglich Booten und Yachten ab zwölf Meter Länge das Ankern auf den Seegraswiesen. Für Oceana greift diese geplante Regelung zu kurz. Mehr noch: Das geplante Gesetz widerspreche nationalem und EU-Recht. Diese Vorgaben räumten dem Schutz der Posidonia-Wiesen Vorrang ein.

Sowohl die Anker als auch die Ankerketten der Boote schädigen bekanntlich das fragile Seegras. Beim Lichten der Anker wird Gras mitsamt den Wurzeln ausgerissen. Danach braucht eine Wiese sehr lange, um sich zu regenerieren. Das "Poseidongras" leidet zudem unter der Zunahmen der Meerestemperatur infolge des Klimawandels.

Oceana verweist in einer Reaktion auf die Pläne des Ministeriums einmal mehr auf die Bedeutung der Seegraswiesen. Sie gelten als das das Effektivste unter den Ökosystemen: Jeder Hektar Posidonia erwirtschafte aufgrund seiner positiven Folgen für die Umwelt schätzungsweise 14.000 Euro pro Jahr. 

Die Seegraswiesen bieten zahlreichen Kleinstorganismen und Tieren Lebensraum, verhindern Sanderosion, produzieren Sauerstoff uund binden Kohlendioxid.

Der Gesetzentwurf schreibt an anderer Stelle ein absolutes Ankerverbot in ausgewiesenen Meeresschutzzonen vor. Auf Mallorca ist das der Bereich Es Caló bei Artà, balearenweit gibt es sechs weitere Zonen. In anderen sensiblen Bereichen mit Seegras will die Regierung 358 Bojen installieren, an denen die Yachten festmachen können.

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