Der Wirtschaftsrat der deutschen Regierungspartei CDU sieht Reisen nach Mallorca durch Ideen der Grünen ernsthaft gefährdet. "Flüge würden für Durchschnittsverdiener nahezu unbezahlbar, zudem wären Tausende Arbeitsplätze am Luftverkehrsstandort Deutschland gefährdet, wenn die Menschen bei steigenden Preisen auf grenznahe Flughäfen im Ausland ausweichen", sagte Wolfgang Steiger, der Generalsekretär dieses Gremiums, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die Forderung der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, Billigflüge zu erschweren, würde sich gegen die normalen Verbraucher richten, sagte der Politiker. "Der bei den Deutschen beliebte Urlaub auf den Balearen wäre also für viele Arbeitnehmer finanziell bald nicht mehr drin, auch etliche Ziele in Griechenland oder Italien würden drastisch verteuert."
Baerbock hatte am Wochenende der "Bild am Sonntag" gesagt: "Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben." Auch Billigpreise wie 29 Euro für Mallorca-Flüge dürfe es nicht mehr geben, wenn man es mit der Klimapolitik ernst meine.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings teilte unterdessen mit, an Kurzstrecken-Flügen festhalten zu wollen, auch innerhalb Deutschlands. Geschäftsführer Jens Bischof verwies in einem Interview mit den TV-Sendern RTL und ntv auf den geringen Anteil von 0,3 Prozent des innerdeutschen Flugverkehrs an den CO2-Emissionen.
In Deutschland findet am 26. September die Bundestagswahl statt. CDU/CSU und Grüne liegen in den Umfragen derzeit fast gleichauf.