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Paukenschlag im Rathaus von Palma: Bürgermeister sagt Pride Week ab

Palmas Oberbürgermeister José Hila (Sozialisten) hat am Donnerstag die Palma Pride Week abgesagt. | Archiv UH

| Palma, Mallorca |

Hammer-Entscheidung von José Hila! Der Oberbürgermeister von Palma de Mallorca hat am Donnerstagmittag die für kommende Woche geplante "Pride Week" abgesagt. Die LGTBIQ-Aktionswoche hätte am Samstag, 18. Juni, beginnen sollen und bis zum 25. Juni im Sa-Feixina-Park nahe dem Ausgehviertel Santa Catalina stattfinden sollen.

Grund für die Absage des Events sind eine Reihe von unglücklichen Entscheidungen und diverse Possen zwischen Stadträten, Regierungsparteien und LGTBIQ-Organisationen der Stadt. Zunächst hatte sich die Regierungspartei Més von der Pride Week wegen ihres "kommerziellen Charakters" distanziert. Anschließend war die städtische Gleichstellungsdezernentin Sonia Vivas mehrfach von LGTBI-Organisation angegriffen worden, die nicht damit einverstanden waren, dass die "Pride Week" von der deutschen Unternehmerin Kristin Hansen (Ella Global Community) organisiert wird. Die Organisation Ben Amics beispielsweise, die in der Vergangenheit die Feierlichkeiten mitgeplant hatte, forderte seit Tagen Vivas' Rücktritt.

Ende vergangener Woche dann hatte sich Hansen selbst mit einigen unglücklichen Aussagen in die Nesseln gesetzt, nachdem sie auf einer Pressekonferenz sagte: „Es werden auch Menschen vom Land nach Palma kommen, die vielleicht noch nie eine Lesbe gesehen haben und sie werden sagen: ‚Schau, eine Lesbe, genaue wie jede andere Person.’”

Den Worten hatte ein Aufschrei in den sozialen Netzwerken, gefolgt, auch vonseiten der Organisation Ben Amics, sodass sich mehrere Lokalpolitiker, darunter auch Oberbürgermeister José Hila gezwungen sahen, sich von Hansens Aussagen zu distanzieren. Auch der Gemeindeverband Felib hatte heftige Kritik daran geübt. Anschließend entschuldigte sich Hansen. Es tue ihr leid, dass ihre Aussagen so aufgefasst wurden. „Ich habe es leider nicht geschafft, mich so auszudrücken, wie ich wollte.”

Mit der Entscheidung der Absage der Pride Week einher geht auch die Entlassung von Sonia Vivas. Sie hatte am Mittwochmorgen angekündigt, ihren Posten aufgeben zu wollen und von der Regierungsfraktion der Linkspartei Podemos zu einer unabhängigen, gemischten Fraktion überzuwechseln. Nun kam ihr der Bürgermeister mit ihrer Entlassung zuvor. Zur Begründung sagte Vivas, sie habe vom Regierungsbündnis um die Sozialisten von OB Hila, die linksgrüne Partei Més und ihre eigene Partei Podemos nicht genügend Unterstützung bei den Streitigkeiten um die "Pride Week" erhalten.

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