Die Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln arbeitet laut der Ministerpräsidentin Francina Armengol bereits daran, Möglichkeiten zu finden, Ausländern ohne Wohnsitz auf Mallorca den Kauf von Immobilien auf den Inseln zu verwehren. Die Wohnungspolitik sei entscheidend für ihre Regierung, sagte die Sozialistin am Dienstag im Regional-Parlament.
Man erwarte, dass Spanien, wenn im Juli 2023 die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft beginnt, sich für die Belange der Balearen einsetze. Nach aktuellem EU-Recht darf es Ausländern aus dem Schengenraum nicht verboten werden, Immobilien auf den Inseln zu erwerben. Aus der linksregionalistischen Partei Més hieß es im Plenum, so eine europäische Maßgabe könne auch geändert werden.
Unterdessen wurde bekannt, dass es in keiner anderen Autonomieregion Bestrebungen gibt, Nicht-Residenten aus der EU den Kauf von Immobilien zu untersagen. In einigen dieser Regionen wie der Comunidad Valenciana haben gemeldete Bewohner ebenfalls Probleme, an bezahlbaren Wohnraum zu kommen.
Laut dem spanischen Verkehrsministerium kauften auf den Balearen Nicht-Residenten im zweiten Vierteljahr des laufenden Jahres 27,91 Prozent der angebotenen Immobilien. 97 Prozent dieser Käufer waren Ausländer. Auf Platz zwei folgen die Kanarischen Inseln mit einem Prozentsatz von 23,38 Prozent und auf Platz drei Valencia mit 21,04 Prozent.
Einzelne mallorquinische Regionalpolitker hatten vor einigen Wochen das Schengen-Mitglied Dänemark angeführt, wo Kauf-Restriktionen für EU-Ausländer bestehen. Wenn dies dort machbar sei, müsse dies, so die Verfechter, auch auf den Balearen möglich sein, hieß es weiter.