Den meisten Menschen dürfte bekannt sein, dass ein Training auf einer instabilen Unterlage sehr gesund und effektiv ist. Man denke nur einmal an den guten, alten Physioball. Es gibt aber noch viel mehr Beispiele. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Trainingsmethoden: Beim Propriozeptionstraining geht es um schnelle Bewegungsabläufe sensomotorisches Training wird es genannt, wenn ein eher statisches Training auf einer instabilen Unterlage ausgeführt wird. Aus der Physiotherapie kennen wir neben den erwähnten Physiobällen auch Flexibars, Schwingstäbe, X-CO's, Hanteln mit dem "Reactiv Impact" und instablie Matten beziehungsweise Schuhe.
Erfolgreich angewendet werden diese Trainingsarten von der Rehabilitation bis hin zum Leistungssport.
Mit dem SUP (Stand Up Paddle) gibt es in diesem Bereich eine gute weitere Möglichkeit. Übungen auf dem Brett stellen ein hervorragendes Ganzkörpertraining dar, das vor allem Arme, Schultern, die Bauch- und Rumpfmuskulatur, das Gesäß und die Beine fordert.
Durch das ständige Ausbalancieren entsteht eine gesunde Spannung von der Nackenmuskulatur bis zu den Fußgelenken und wir aktivieren die Tiefenmuskulatur, was vor allem bei Rückenleiden hilft. Da beim SUP keine ruckartigen Bewegungen ausgeführt werden, ist die Verletzungsgefahr gering. Und damit ist es auch ein sehr gelenkschonender Sport, der verspannte Schulter- und Nackenmuskulatur lockert und die Durchblutung fördert. SUP ist leicht zu erlernen und für jeden Leistungsstand und jede Altersgruppe möglich. So ist allein das Knien auf dem Board mit dem dazugehörigem Paddeln ein tolles Training.
Etwas schwieriger wird es, wenn wir uns ganz aufrichten und unseren Körper mit dem Paddel über dem Kopf ausbalancieren.
Es gibt spezielle Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur, wie zum Beispiel das Fixieren des Paddels im Rücken in der Vorlage und der Vierfüßlerstand.
Weitere Übungen aus dem Yoga und Pilates steigern neben der Balance auch die Flexibilität und Mobilität. SUP ist auch ein gutes Krafttraining, wie z.B. zur Stärkung der Bauchmuskulatur; Übungen zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Für Sportler, die mit SUP ihre Ausdauer verbessern wollen, gibt es verschiedene Intervalltrainings und Wettkämpfe über mehrere Stunden.
Ich empfehle den Einstieg ins SUP mit ein paar Einheiten Personal Training, um, je nach Trainingsziel, den Schwierigkeitsgrad durch die Positionen bestimmen und dem Wellengang anpassen zu können.
Die Fotos wurden in Son Sera de Marina in Zusammenarbeit mit Mallorca SUP und in Can Pastilla mit dem SUP Shop "El Niño" gemacht, wo unter anderem auch Personal Training angeboten wird.
Die Autorin ist Personal Trainer.
E-Mail: info@joya-baleares.com
(aus MM 32/2014)