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Radsporthalle Palma Arena soll neuen Namen erhalten

Schon bald könnte die stählerne Palma Arena an der Calle Uruguay umbenannt werden. | ARCHIVO

| Palma, Mallorca |

Kinder glauben, wenn sie sich die Augen zuhalten, werden sie von niemandem gesehen. Ähnliches scheint offenbar die Balearen-Regierung zu versuchen, die jetzt die Radsporthalle Palma Arena umbenennen will, weil der Name zu sehr an die Korruptionsprozesse um den ehemaligen Ministerpräsidenten Jaume Matas denken lassen. Aus den Ohren, aus dem Sinn - so das Motto der balearischen Ministerin für Kultur und Sport, Fanny Tur, deren Dezernat in der Regel Hauptmieter des Ovals ist.

Ihre Idee teilte Tur anlässlich der balearischen Sporttagung am Montag vergangener Woche den Vereinen der Insel mit, die dem Vorschlag mit breiter Mehrheit zustimmten. Offenbar möchte kein Klubvorstand gerne an Jaume Matas erinnert werden, jenen Politiker, der sich angeblich mit Mitteln aus der Steuerkasse die Klobürste vergolden ließ.

Jetzt muss die Umbenennungsinitiative dem Betreiberkonsortium der Halle vorgetragen werden, das in der Angelegenheit das letzte Wort hat. Anschließend soll unter Einbeziehung der mallorquinischen Sportvereine ein neuer Name für die zu einem Mehrzweckkomplex umfunktionierte Radsportarena gefunden werden, der bei der Sporttagung in einem Jahr präsentiert werden könnte. Derzeit werden zwei Möglichkeiten heiß diskutiert. Einerseits würde der Halle der Name eines großen Radsportlers der Insel gut stehen - die Favoriten wären hier sicher der erfolgreichste Steher aller Zeiten, Guillem Timoner, sowie der zweifache Olympiasieger Joan Llineras aus Porreres - andererseits könnte aber auch ein finanzstarker Sponsor Namensgeber werden. Vor sieben Jahren stand man schon einmal kurz vor einer entsprechenden Einigung mit einer mallorquinischen Airline, die letztendlich aber platzte.

Der Vorteil: Auf diese Weise wären zusätzliche Einnahmen gesichert. Allerdings ist man als kritischer Beobachter geneigt zu denken: Wer sich einen neuen Namen für ein Bauwerk ausdenkt, das im Mittelpunkt mehrerer langwieriger Korruptionsprozesse steht, sollte vielleicht nicht unbedingt auf die Millionen eines Unternehmens setzen - ohne irgendjemanden unter Generalverdacht stellen zu wollen, versteht sich.

(aus MM 41/2017)

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