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Atlético Baleares übt Kritik an Fußballverband

Oft hatten die Kicker von Atlético Baleares in der abgebrochenen Saison Grund zum Jubeln. Ob sie das in der kommenden Spielzeit als Zweitligist tun können? | MIquel À. Borràs

| Mallorca |

Ein Fußballclub hängt in der Luft. Jetzt hat Atlético Baleares seiner Unzufriedenheit mit der aktuellen Lage Ausdruck verliehen und den spanischen Fußballverband kritisiert.

Der Verband, die Real Federación Española de Fútbol (RFEF), hat die dritte Liga im Land für beendet erklärt. Atlético Baleares führt nach dem 28. Spieltag die Tabelle der Gruppe eins (insgesamt gibt es vier) an. Jetzt will die RFEF, dass es ein Express-Play-off um den Aufstieg in die zweite Liga gibt. Unklar ist, wann dieses Mini-Turnier ohne Zuschauer stattfinden kann – wenn überhaupt.

Laut der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" beklagt Atlético-Baleares-Geschäftsführer Guillermo Pisano, dass von der RFEF noch immer kein Regelwerk für die kommenden Wochen aufgestellt wurde. "Vom ersten Tag an haben wir unsere Bereitschaft für ein Express-Play-off erklärt. Wir sagen aber ganz klar: Es muss verbindliche Regeln geben, die für alle gleich gelten." Außerdem müsse die Gesundheit gewährleistet sein.

Anders als Atlético haben einige der Clubs, die für das Play-off-Turnier qualifiziert sind, das Individualtraining bereits wieder aufgenommen. Sie richten sich nach den Vorgaben, die Spaniens oberster Sportrat CSD für Verbandssport allgemein erlassen hat. Das jedoch reicht Pisano nicht aus. Er erwartet, dass die RFEF Normen festlegt. "Bisher hat es nur einige Empfehlungen gegeben. Wir wollen aber mit einem Sicherheitsprotokoll trainieren."

Bevor man die Spieler aus dem Kurzarbeitsprogramm ERTE holt und wieder auf den grünen Rasen schickt, müsse es zudem eindeutige juristische Absicherungen geben, was ebenfalls nicht der Fall sei. Pisano: "Wenn wir die Garantien haben, kehren wir morgen auf den Platz zurück, aber niemand hat uns etwas gesagt."

Ein weiterer Aspekt sei die Sorge um die Chancengleichheit, wenn Mannschaften früher wieder trainieren oder wenn Spieler von B-Mannschaften an den Übungseinheiten ihrer Primera-División-Teams teilnehmen.

Fraglich ist im Moment auch, ob sich das Play-off bis zum 30. Juni realisieren lässt. Denn dann laufen viele Spielerverträge aus. Atlético hat zum Beispiel vier Leistungsträger im Kader, die bis zum 30. Juni ausgeliehen sind und dann wieder zu ihren eigentlichen Clubs zurückkehren müssen.

Für den Fall, dass die Entscheidungsspiele nicht stattfinden können, sieht es im Moment danach aus, dass die Erstplatzierten der vier Staffeln aufsteigen. Atlético wäre dann in der kommenden Saison Zweitligist, ohne zuvor noch ein weiteres Pflichtspiel bestreiten zu müssen.

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