Es sind die zahllosen Details, die ihre Betrachter in den Bann ziehen: kantige Deckaufbauten aus rotfarbenem Mahagoni, beigefarbene Baumpersenninge, mit Messingstäben gesicherte Skylights oder auf massiven Podesten sitzende Bronze-Winschen. Keine Frage: Insbesondere im Zeitalter von Karbonrümpfen und computergesteuerten Segeltrimms haben die legendären, einst für den America´s Cup entwickelten J-Class-Yachten nichts von ihrer Faszination verloren.
Am Montag, den 27. Juni 2022, wird die Veranstaltung offiziell eröffnet. Vom 29. Juni bis 2. Juli nehmen dann vier dieser Segel-Saurier am Superyacht Cup vor Palma teil, für den in diesem Jahr mehr als ein Dutzend Privatyachten mit einer Länge von über 24 Metern gemeldet sind. Die J-Klasse hat einen ganz speziellen Platz in der internationalen Segelsportgeschichte, zählten diese Yachten in ihrer Epoche zu den Größten und Teuersten der Welt. Lediglich zehn Vertreter dieser Bootsklasse wurden zwischen 1930 und 1937 gebaut, davon vier in Großbritannien und sechs in den USA.
Mit Ausnahme der „Velsheda”, der ehemaligen Rennyacht des Woolworth-Kaufhausbesitzers William Stephenson, hat es keiner dieser Dinos in die Gegenwart geschafft, die meisten wurden während des 2. Weltkrieges verschrottet oder aufs maritime Abstellgleis gestellt. Bei den heute existierenden J-Class-Yachten, wie der „Ranger”, der „Svea” oder der „Topaz”, die ebenso wie die „Vesheda” in diesem Jahr in Palma am Start sind, handelt es sich um mehr oder weniger originalgetreue Replikas, die auf internationalen Klassiker-Regatten in einer eigenen Klasse gegeneinander antreten.
Der Superyacht Cup in Palma ist ebenso wie sein jährliches Winterpendant im karibischen Yachtspot Antigua, ein Event der internationalen Segel-Highsociety. Und das findet fast ausschließlich hinter verschlossenen Türen statt. Hauptquartier der Superyacht-Gesellschaft ist die Marina La Llonja gegenüber Palmas alter Seehandelsbörse. Dort können die Super-Segelyachten, wenn auch eingeschränkt hinter Sicherheitszäunen, bestaunt werden.
Info zur Regatta unter: www.thesuperyachtcup.com