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Trotz Reisebooms wenige Jobs

Im zweiten Quartal waren mehr Menschen erwerbslos als vor einem Jahr

Warteschlange von Menschen auf Jobsuche vor dem Arbeitsamt in Ibiza. Foto: Marco Torres

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Mallorca steht Prognosen zufolge eine rekordverdächtige Tourismussaison ins Haus. Der Auftakt nach dem frühen Osterfest war beachtlich, die Auslastung der Hotels wird als hoch gefeiert, vom Airport werden neue Höchstmarken gemeldet. Doch auf dem Stellenmarkt ist von diesen Entwicklungen so viel nicht zu spüren.

So waren in den Monaten April bis Juni 130.700 Menschen auf den Balearen arbeitslos. Das waren 600 beziehungweise 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte das spanische Statistikamt (INE) in seinem Bericht für das zweite Quartal mit. Die Arbeitslosenquote betrug 21 Prozent. Sie lag immerhin deutlich unter dem spanienweiten Schnitt von 26,3 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Jahres sank die Arbeitslosigkeit indes um 38.3000 Personen (22,7 Prozent). Die Balearen waren mit diesem Rückgang Spitzenreiter.

Die Zahl der Beschäftigten in der gesetzlichen Sozialversicherung erhöhte sich entsprechend: Von April bis Juni registrierte das Statistikamt 490.900 Beschäftigte auf den Inseln, 9200 Menschen beziehungsweise 1,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Letztere Entwicklung wurde von der Balearen-Regierung positiv bewertet: Die Beschäftigung habe im fünften Quartal in Folge einen Zuwachs verzeichnet. "Es gibt jedes Mal mehr Menschen, die auf den Inseln arbeiten möchten und auch einen Job finden", sagte der balearische Wirtschaftsminister Joaquín García.

Opposition und Gewerkschaften bewerten die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hingegen anders: "Die Arbeitslosigkeit auf den Inseln ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und erreicht Rekordwerte, insbesondere bei den Langzeitarbeitslosen", sagte die Sozialistin und ehemalige Arbeitsministerin Joana Barceló. Auch ein Sprecher der Gewerkschaft UGT verwies darauf, dass es jetzt mehr Menschen ohne einen Job gebe als vor einem Jahr. Ein Funktionär der Gewerkschaft USO erklärte, die Daten des Statistikamtes passten nicht zum guten Saisonstart. Sie spiegelten stattdessen die saiso-nale Abhängigkeit des Arbeitsmarktes auf den Inseln wider.

Unterdessen hat eine überraschend starke Erholung des Arbeitsmarkts in Spanien Hoffnung auf ein absehbares Ende der Wirtschaftskrise geweckt. Die Zahl der Menschen ohne Job ging im zweiten Quartal dieses Jahres um 225.000 auf knapp 5,98 Millionen zurück. Die Arbeitslosenquote sei in diesem Zeitraum um 0,9 Punkte auf 26,26 Prozent gesunken. Wirtschaftsminister Luis de Guindos beteuerte: "Das Schlimmste der Rezession ist vorbei."

Noch im ersten Quartal war die Arbeitslosenzahl in Spanien erstmals in der Geschichte des Landes über die Sechs-Millionen-Marke geklettert. Für den Stimmungswechsel sorgte die Tatsache, dass der Rückgang der Zahl der Erwerbslosen der stärkste seit Beginn der Krise im zweiten Quartal 2008 war. De Guindos betonte aber auch, eine Arbeitslosenquote von mehr als 26 Prozent sei "völlig inakzeptabel".

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