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Wirbel um Terrassen-Pacht

Je nach Lage bezahlen die Wirte unterschiedliche Gebühren für Straßencafés. Dabei soll es teilweise recht willkürlich zugehen. | Foto: Teresa Ayuga

| Palma de Mallorca |

Straßencafés und ihre Gastterrassen sind derzeit einer der größten Streitpunkte in Palmas Kommunalpolitik. Schon seit Monaten laufen die Wirte Sturm gegen die geplante Einschränkung von angeblich überhandnehmenden Außenflächen, jetzt wird auch noch gegen anstehende Änderungen bei den Pachtgebühren protestiert.

"Pro Quadratmeter sollen wir im Schnitt zwischen 30,7 und 85,7 Prozent mehr bezahlen", so Alfonso Robledo von Mallorcas Gastronomieverband. Bis zu 5000 Arbeitsplätze seien bedroht, so der Funktionär. Gleichzeitig beklagt er, dass die im Juni neu gewählte grünlinke Stadtregierung mit den betroffenen Wirten vorab keinerlei Dialog gesucht habe und nun aus heiterem Himmel die Gebühren erhöhe. Die Neufestsetzung der Pacht hält Robledo für willkürlich und will vor Gericht dagegen vorgehen. Lokale Tageszeitungen berichteten seitenlang über das Thema.

"Alles falsch" heißt es hingegen aus dem Rathaus. Die Neufassung der Terrassenverordnung bringe insgesamt keine höheren Einnahmen mit sich, sondern nur eine Neueinteilung der Preiskategorien nach dem aktuellen Wert der jeweiligen Lage, so die Aussage einer Pressemitteilung vom Mittwoch.

Laut den vorliegenden Daten gibt es in der Tat auch Bereiche, in denen die Terrassenpacht günstiger werden soll, etwa in der Calle General Riera und an der Plaça Gomila um 58,8 Prozent. Beide Bereiche waren früher zum Ausgehen beliebt, leiden heute aber unter Verkehrslärm und Verfall. Nachdem die Skala über Jahrzehnte nicht angepasst worden war, ist in der Rathausvorlage nun eine Aktualisierung vorgesehen. An der Spitze liegen nun Straßen wie die Meerespromenade in El Molinar mit 41,20 Euro pro Quadratmeter und Quartal (+46 Prozent). Die Calle Marbella in El Arenal wird zwar um 85,71 Prozent teurer als bisher, ist mit 21,58 Euro pro Quadratmeter aber weiterhin relativ günstig. Noch billiger sind zum Beispiel die Calle Illa de Rodes und die Calle Illa de Xipre mit 11,62 Euro.

Die Stadtverwaltung hat inzwischen auf den Proteststurm reagiert und die Terrassenverordnung von der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung genommen. Um der Debatte die Schärfe zu nehmen, soll bei einem späteren Termin über eine adäquate Einstufung der 37 enthaltenen Bereiche diskutiert werden. In der ersten Vorlage war nur eine Liste mit Straßen der "Sonderkategorie" enthalten, was offenbar zu Missverständnissen geführt hat. (mic)

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