Zehn Tage vor Winterbeginn richtet der Hotelverband an der Playa de Palma sein Augenmerk auf die kommende Saison und fordert mehr Sauberkeit und Sicherheit an der bedeutendsten Tourismusmeile Mallorcas. Abhilfe verspricht sich der Unternehmerverband von einer neuen städtischen Verordnung für ein zivilisiertes Zusammenleben. Die Hoteliers wollen die neuen sogenannten "Benimmregeln" gemeinsam mit der Stadtverwaltung ausarbeiten, heißt es in einer Mitteilung der Organisation vom Montag. "Wir hoffen, dass die künftige Verordnung noch vor Beginn der neuen Saison in Kraft treten kann", sagte eine Verbandssprecherin auf MM-Anfrage.
Das Ziel sei es, unerwünschte Verhaltensweisen in der Verordnung konkret zu benennen und auch die entsprechenden Geldstrafen bei Zuwiderhandlung aufzuführen, hieß es. Auf diese Weise sollen etwa Prostitution in der Öffentlichkeit, ambulanter Straßenhandel oder Trinkgelage unter freiem Himmel wirksam bekämpft werden. Künftig wollen sich der Hotelverband und die Anwohnervereine zu einer Plattform zusammenschließen, um gemeinsam gegen Auswüchse vorzugehen und die Behörden zum Eingreifen veranlassen.
Der Hotelverband verwies darauf, dass 43 Hotels an der Playa de Palma (das ist die Hälfte aller Verbandshotels) mit ihren 15.000 Betten bisher Millionenbeträge investiert haben, um die Unterkünfte zu modernisieren und das Image der Destination aufzuwerten. "Diese Strategie zur Anhebung des touristischen Produkts ist nicht vereinbar mit bestimmten Freizeitangeboten, die auf billigen Alkohol und Sauftourismus setzen", heißt es in der Mitteilung.
Zum Hintergrund: In der vorangegangenen Legislaturperiode hatte das konservativ regierte Rathaus von Palma eine städtische Verordnung für zivilisiertes Verhalten verabschiedet. Kaum in Kraft, mussten die sogenannten Benimmregeln wegen juristischer Formfehler wieder abgeschafft werden. Jetzt will offenbar der linksregierte Stadtrat eine neue Verordnung ausarbeiten.