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So faszinierend ist der Maschinenraum des neuen Tui-Riesen "Mein Schiff 2"

Der Maschinenraum ist ein Gewirr aus Gängen, Rohren und Apparaturen.

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Es ist ein Gang in ein verwinkeltes Gängegewirr. Begibt man sich in die Eingeweide des erst 2019 in Dienst gestellten deutschen Oceanliners „Mein Schiff 2”, so geht es dort nicht mehr wie früher zu, als in solchen Maschinenräumen rußgeschwärzte Männer an rußigen Artefakten hantierten. Heute ist es zwar weiter heiß und laut im tiefen Innern, aber alles ist fast klinisch rein. Und mittendrin sitzt wie im Raumschiff Enterprise ein Mann an einem Pult in einer Kommandozentrale, der auf Monitoren sehen kann, ob alles in Ordnung ist oder ob irgendwo etwas schiefläuft.

Beim MM-Besuch am Donnerstag, 2. September, im Hafen von Palma hat er auch die Kläranlage fest im Blick. Hier wird das an Bord von Tausenden tonnenweise produzierte Abwasser so gesäubert, dass man es theoretisch trinken kann, wie die Diensthabenden äußern. Erst dann kommt es fern von Küsten ins Meer. Für die Umsetzung der Vorgaben sorgen Umweltoffiziere.

Auch anderweitig habe man mit diesem Schiff einen großen Schritt Richtung Umweltfreundlichkeit getätigt, sagt Wybcke Meier, die Geschäftsführerin von Tui Cruises, den Journalisten. Mit einem Energieverbrauch, der bis zu 40 Prozent unter dem vergleichbarer Schiffe liege, werde das derzeit technisch Machbare voll ausgeschöpft. In puncto Emissionen sei man auf einem guten Weg: Die „Mein Schiff 2” sei mit einem kombinierten Abgasnachbehandlungssystem ausgestattet. Dieses bestehe aus einer Entschwefelungsanlage, dem sogenannten Scrubber, und Katalysatoren, die zusammen für eine Reduktion der Abgase sorgten. Klimaschädliche Schwefelemissionen würden so um bis zu 99 Prozent reduziert, Stickoxidemissionen um bis zu 75 Prozent und der Partikelausstoß um bis zu 60 Prozent. Zudem sei das Schiff darauf vorbereitet, sich mit Landstrom zu versorgen, was Lärm- und Geruchsbelästigung in den Häfen verringern könnte. Den würden viele Anlauforte aber noch nicht anbieten.

Die neue grünere Kreuzfahrtwelt ist eine Antwort des Konzerns auf Kritiker, die es auch auf Mallorca in größerer Zahl gibt. Diese monierten in den vergangenen Jahren immer lauter die Zustände im Hafen von Palma. Doch hier gibt es halt Fortschritte, was Tui Cruises zufolge auch in anderen Bereichen gilt: Der an den zahlreichen Buffets produzierte Müll etwa sei um 20 Prozent reduziert worden, Plastik verwende man an Bord fast gar nicht mehr.

Insgesamt sehen Umweltexperten die Bemühungen der Kreuzfahrtbranche jedoch weiter als nicht ausreichend an: Im Ranking der deutschen Organisation Nabu, das 2020 vorgestellt wurde, wird den 18 größten Anbietern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Neben Tui Cruises gehört die auch Mallorca ansteuernde Reederei Aida zu den wenigen Gelobten.

Und so schippert die stolze „Mein Schiff 2” unter der Leitung des Schweizer Kapitäns Tom Roth als einer der wenigen Oceanliner seiner Art derzeit relativ umweltfreundlich und nicht voll ausgelastet durchs westliche Mittelmeer, mit Basis in Palma. Von hier geht es in französische, italienische und andere spanische Häfen wie Cannes oder La Spezia. Und der recht grün wummernde Schiffsbauch dürfte das Gewissen manch eines Passagiers beruhigen.

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