Volle Kraft zurück in Sachen Tourismus-Politik ist das Motto der konservativen Volkspartei PP, die nach ihrem deutlichen Gewinn der Parlamentswahlen auf den Balearen am vergangenen Sonntag bald wieder das politische Sagen auf den Inseln haben wird. So setzt die zukünftige PP-Regierung auf den Inseln erneut auf ein Wachstum des touristischen Angebots.
Zu den dafür angepeilten Maßnahmen zählt die Aufhebung des von der links-grünen Vorgängerregierung verabschiedeten Moratoriums für neue touristische Unterkünfte. Die Festsetzung der Obergrenze für die Zahl an Bettenplätzen wird den Inselräten überlassen.
Die maximale Zahl von privaten Ferienunterkünften wird der Zahl der Anträge vor dem Moratorium für Urlaubsunterkünfte auf den Balearen im Jahr 2017 angepasst.
Demnach können derzeit mindestens 90.000 weitere, damals beantragte private Ferienwohnungen auf den Inseln genehmigt werden. Die PP möchte auch, dass die Inselräte und nicht die Gemeindeverwaltungen darüber entscheiden, in welchen Gemeinden die Zahl an touristischen Unterkünften wachsen darf.
Die zukünftige Landesministerpräsidentin Marga Prohens, Parteivorsitzende der PP, will es zudem wieder ermöglichen, dass Hotels die Zahl ihrer Zimmer erhöhen dürfen, wenn sie im Gegenzug für eine Höherstufung ihrer Hotelkategorie sorgen. Gleiches soll für Gastronomie-, Unterhaltungs-, Erholungs-, Sport-, Kultur- oder Freizeitunternehmen gelten. Erforderlich dafür sind bauliche Verbesserungen in Sachen Energieeffizienz, der Nutzung erneuerbarer Energien, der Wiederverwendung von Wasser sowie einer nachhaltigen Abwasser- und Abfallentsorgung.
Auch die von der links-grünen Vorgängerregierung veranlasste Beschränkung der täglichen Zahl von Kreuzfahrtschiffen in Palmas Hafen will die zukünftige PP-Regierung aufheben. Statt einer Limitierung soll ein Konsens mit den Reedereien gesucht werden, um die Zahl der anlaufenden Ocean Liner so zu staffeln, dass in der mallorquinischen Bevölkerung kein Gefühl von touristischer Überfüllung entsteht.