Ein neuer Reise-Trend unter deutschen Exzesstouristen bricht sich auf Mallorca offenbar Bahn. Nach einem Bericht der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" beziehen immer mehr Besucher keine Hotelzimmer, sondern bleiben nur 24 bis 48 Stunden an der Playa de Palma und nächtigen am Strand. Die restliche Zeit vertreiben sie sich mit Alkoholgenuss. Die Getränke und Fast-Food besorgen sie sich in Supermärkten.
Momentan sind die Flugpreise recht günstig, sodass diese Art von Touristen magnetisch angezogen wird. Laut der Vereinigung der Bewohner von Arenal (Associació de Veins de S'Arenal) hatte sich diese Entwicklung schon vor Jahren angekündigt: Zunächst hätten sie auf die früher übliche Halbpension verzichtet, dann aufs Frühstück und schließlich sogar auf die Hotel-Übernachtungen. Das eingesparte Geld würden sie nicht nur für Alkohol, sondern auch für Drogen ausgeben.
Wenn es billiger sei, mit dem Flugzeug von Hamburg nach Palma zu kommen, als mit dem Taxi von Arenal nach Port de Pollença, müsse man sich über diesen Zustrom nicht wundern, so der Vorsitzende der Vereinigung, Alain Carbonell, gegenüber "Ultima Hora". Die Entwicklung sei in Magaluf zwar schon weiter fortgeschritten, sei aber jetzt zunehmend auch an der Playa de Palma spürbar. Die "Express-Exzesstouristen" sind laut der Nachbarschaftsvereinigung lediglich 18 bis 20 Jahre alt und geben nur sehr wenig Geld aus. Auch Holländer würden diesem Trend inzwischen frönen.
Ohnehin wird an der Playa de Palma unter Wirten schon darüber geredet, wie exzessiv es in dieser Saison bereits dort zugeht. Entsprechend äußerten sich gegenüber MM die Inhaber unter anderem der Lokale "Deutsches Eck" und "Zur Krone".