Die Rufe nach einer konsequenteren Bekämpfung der illegalen Vermietung von Ferienimmobilien auf Mallorca werden lauter. Jetzt hat sich ein touristisches Schwergewicht in dieser Angelegenheit zu Wort gemeldet: Gabriel Escarrer, der Vorstandschef des mächtigen Meliá-Hotelkonzerns, sagte am Dienstag, dass dies unbedingt nötig sei. Er sei zwar nicht generell gegen Ferienapartments, aber er halte nichts von Illegalität.
Im Tourismusbereich müssten sich alle an die Spielregeln halten, fügte Escarrer hinzu. Insgesamt müsse man mehr auf Qualität achten, damit die Balearen in Sachen Nachhaltigkeit eine Spitzenposition erobern können. Die neue konservative Regionalregierung müsse die positiven Punkte des von der sozialistisch geführten Vorgängerverwaltung eingeführten Tourismusgesetzes vor diesem Hintergrund beibehalten.
Was den Meliá-Konzern anbelangt, so verzeichnete dieser laut Escarrer eine Erhöhung der Einkünfte um 22,7 Prozent im ersten Halbjahr 2023 auf 909,7 Millionen Euro. Der Nettogewinn betrug 46,2 Millionen Euro, zwölfmal so viel wie im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, als die Corona-Pandemie das Geschäft noch getrübt hatte.
Meliá war vor vielen Jahrzehnten auf Mallorca vom gleichnamigen Vater des jetzigen Vorstandschefs gegründet worden und ist inzwischen weltweit aktiv. Hotels des Konzerns gibt es unter anderem in Kuba oder der Dominikanischen Republik.