Die EU-Kommission will die Rechte von Flugreisenden stärken und neue Regeln für Pauschalreisen einführen. "Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie hat die Reisebranche in Mitleidenschaft gezogen und alle daran erinnert, wie wichtig es ist, jederzeit starke Verbraucherrechte zu gewährleisten", sagte der EU-Kommissar für Justiz, Didier Reynders, am Mittwoch in Brüssel. Für mehr Verbraucherschutz bei Pauschalreisen sollen daher nach Willen der Kommission etwa die Anzahlungen für solche Reisen nicht höher als 25 Prozent des Gesamtpreises sein dürfen - es sei denn, der Veranstalter kann die höheren Kosten rechtfertigen.
Reisende, die bei Ausfall einen Gutschein bekommen, müssen dem Vorschlag zufolge gesagt bekommen, dass sie auf einer Erstattung des Preises bestehen können. Wenn die Gutscheine nicht vor Ablauf eingelöst werden, sollen sie automatisch erstattet werden. Außerdem sollen Reiseveranstalter innerhalb von sieben Tagen von den Airlines oder Hotels eine Erstattung bekommen, damit sie diese innerhalb von 14 Tagen an die Reisenden weitergeben können.
Auch abgesehen von Pauschalreisen soll es dem Vorschlag zufolge neue Vorschriften geben: Wer beim Reisen verschiedene Transportmittel wie Busse, Züge oder Flugzeuge nutzt, soll künftig besser informiert werden und bei einem verpassten Anschluss Unterstützung vom jeweiligen Beförderer bekommen.
Die Verbraucherschutzorganisation Beuc bezeichnete die Vorschläge als "kleinen Schritt in die richtige Richtung". Allerdings kritisierten sie den mangelnden Schutz von Fluggästen, wenn Airlines pleite gingen. Außerdem fehle das Recht der Passagiere, ihre Tickets in Krisenzeiten kostenlos stornieren zu können, teilte Beuc mit.